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  • 26.05.2009 | Allgemeine Zahnheilkunde

    Spezial-Sprechstunde: Jeder Sechste leidet an eingebildeter Halitosis

    In den letzten zehn Jahren besuchten 2000 Patienten die multidisziplinäre Halitosis-Konsultation („Mundgeruchs-Sprechstunde“) der Universität Leuven [1]. Die meisten Patienten hatten seit Jahren Beschwerden (Durchschnitt 7 Jahre). Bei 40 Prozent der Frauen und 33 Prozent der Männer dauerten sie mehr als 5 Jahre. Bei 76 Prozent wurde eine intraorale Ursache gefunden, wobei Zungenbeläge (43 Prozent), Gingivitis/Parodontitis (11 Prozent) oder eine Kombination dieser Ursachen (18 Prozent) am häufigsten vorlagen. HNO-/extra-orale Ursachen wurden bei 4 Prozent der Patienten festgestellt [1].  

     

    Eine Pseudo-Halitosis/Halitophobie wurde bei 16 Prozent der Patienten diagnostiziert. Experten unterscheiden zwischen einer leichteren Form des eingebildeten Mundgeruchs - der Pseudo-Halitosis - und einer schwereren Form, der Halitophobie. Wie der Name schon sagt, handelt es sich hier um den Symptomkomplex einer schweren psychischen Störung, die in professionelle Hände gehört [2].  

     

    Während Patienten mit Pseudo-Halitosis sich relativ einfach davon überzeugen lassen, dass ihre Halitosis gar nicht existent ist, weigern sich Halitophobie-Patienten, diese Möglichkeit überhaupt nur in Betracht zu ziehen. Sie haben oft eine jahrelange Ärzte- und Zahnärzte-Odyssee hinter sich und wünschen sich verzweifelt eine Lösung ihres eingebildeten Problems.  

     

    • [1] M Quirynen et al.: Charakteristika von 2000 Patienten einer Multidisziplinären Halitosis-Sprechstunde; Vortrag auf der BREATH 2009, Dortmund, 28. April 2009
    • [2] D Schreiber: Psychologie und Halitosis; Vortrag auf der BREATH 2009, Dortmund, 28. April 2009