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  • 26.05.2008 | Allgemeine Zahnheilkunde

    Problem Korrosion: Sulfat-reduzierende Bakterien in den Dentaleinheiten

    Die Wasserversorgung von Dentaleinheiten umfasst eine große Anzahl von langen Rohren und Schläuchen mit kleinem Durchmesser. Direkter Kontakt mit Leitungswasser, stehendem Wasser und die Temperatur in den Einheiten unterstützen die Bildung von mikrobiellen Biofilmen. Dies kann zu einer Besiedlung mit aerobischen opportunistischen Mikroorganismen – wie Legionella pneumophila – und mit anaeroben Bakterien – wie zum Beispiel den sulfat-reduzierenden Bakterien (SRB) – führen. Letztere können ursächlich für Korrosion, Geschmacks- und Geruchsprobleme sowie dunkle Verfärbungen sein. SRB sind verantwortlich für eine mikrobiell beeinflusste Korrosion – selbst an nichtrostendem Stahl. SRB reduzieren Schwefelverbindungen zu Schwefelwasserstoff (H2S), einem giftigen und sauren Produkt. H2S kann dazu führen, dass auch rostfreie metallische Oberflächen – wie verzinkter Stahl oder Edelstahl – korrodieren. Darüber hinaus kann H2S Colitis ulcerosa auslösen sowie Leberkrebs und Septikämie triggern.  

     

    Dogruoz et al. ermittelten bei einer Untersuchung von Dentaleinheiten bei 51 Prozent der Wassereinlässe sulfat-reduzierende Bakterien – aber bei 100 Prozent der Wasserauslässe. Die höchste Bakterienkonzentration lag bei 103 cells/ml bei Luft-Wasser-Spritzen und bei 106 cells/ml bei den Hochgeschwindigkeitshandstücken. Es gibt derzeit keinen weltweiten Grenzwert für anaerobe SRB in Dentaleinheiten.  

     

    N Dogruoz, E Ilhan-Sungur, D Goksay, I Türetgen, A Cotuk: Isolation of sulfate reducing bacteria from dental unit waterlines; 18th European Congress of Clinical Microbiology and Infectious Diseases (ECCMID); Barcelona; 19.-22. April 2008