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  • 01.07.2011 | Allgemeine Zahnheilkunde

    Nikotinentwöhnung - ein interdisziplinäres Thema für die Zahnarztpraxis

    Mit einer Kombination aus Verhaltensänderung und medikamentöser Unterstützung haben Raucher die beste Chance, sich langfristig von ihrer Abhängigkeit zu befreien. Die Verhaltenstherapie setzt sich unter anderem mit den Rauchritualen auseinander. Außerdem gilt es, die Entzugssymptome abzumildern, zum Beispiel mit einer Nikotinersatztherapie (Kaugummi, Pflaster, Lutschtabletten oder Inhalator).  

     

    Für eine effektive Rauchentwöhnung ist eine interdisziplinäre Aufgabenteilung zwischen Zahnarzt und einem spezialisierten Arzt optimal. So kann der Raucher zum Beispiel an einen Hausarzt, Internisten oder Psychotherapeuten für die medikamentöse Therapie oder die verhaltenstherapeutischen Maßnahmen überwiesen werden. Wichtig ist, dass das zahnärztliche Praxisteam - mit Hilfe des Recall-Systems - dem Patienten während der Nikotinentwöhnung unterstützend zur Seite steht. Durch die engmaschige Betreuung kann vor allem in rückfallkritischen Situationen schnell gehandelt und Hilfe angeboten werden. [1]  

     

    Das Praxisteam kann zum Rauchausstieg motivieren, indem es den Raucher auf Veränderungen im Mundraum aufmerksam macht und dabei über die Vorteile der Entwöhnung für die Zahnästhetik und den Erhalt des Parodonts informiert. Viele Raucher werden die Aufklärung begrüßen, denn über 50 Prozent der Raucher wünschen dauerhafte Rauchfreiheit. [2] Bei den regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen können die positiven Effekte des Rauchstopps, wie Normalisierung von Zahnfarbe und Speichel, bereits nach kurzer Zeit eindrucksvoll demonstriert werden. Dies kann wesentlich zur Motivation des Patienten beitragen - und die Compliance begünstigen.  

     

    • [1] Rauchentwöhnung - Ein Thema für die Zahnarztpraxis. ZWR (2011) 120: 262
    • [2] Studie von InSites Consulting im Februar 2011 mit 20.010 Rauchern und 22.683 Nichtrauchern in 20 europäischen Ländern