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  • 28.04.2011 | Allgemeine Zahnheilkunde

    Magenkeim in der Plaque - alles nur eine Verwechslung?

    Das 1982 entdeckte gramnegative Bakterium Helicobacter pylori gilt als Ursache für Gastritis, Magen- und Duodenalulcus und Zwölffingerdarmgeschwür. Weiterhin steht H. Pylori in Zusammenhang mit der Entstehung des Magenkarzinoms. Bisher wurde vermutet, dass die Eradikation des Magenkeims oft daran scheitert, dass eine Reinfektion über die Plaque stattfindet.  

     

    Die vorhandene Literatur zum Überleben und zur Reproduktion von Helicobacter Pylori in der dentalen Plaque und im Speichel ist sehr widersprüchlich. Riggio et al. veröffentlichten 1999, dass H. pylori in der subgingivalen Plaque von 38 Prozent der untersuchten Parodontitis-Patienten vorhanden war.[1] Zari et al. präsentierten 2009 sogar eine erfolgreiche Kombination von PAR-Therapie und medikamentöser Triple-Therapie gegen H. pylori.[2]  

     

    Al-Ahmad et al. meinen aber nun, dass die Ergebnisse einer Untersuchung auf eine Persistenz-Unfähigkeit dieses human-pathogenen Keims in der Mundhöhle hindeuten. Eine Ursache für die bisherigen widersprüchlichen Literaturberichte könnte eine Verwechslung von H. Pylori mit seinen verwandten Vertretern der Gattung Campylobacter sein, vermuten die Wissenschaftler der Universität Freiburg. [3]  

     

    • [1] M P Riggio et al.: Identification by PCR of Helicobacter pylori in subgingival plaque of adult periodontitis patients; J Med Microbiol (1999); 48: 317-322
    • [2] S Zari et al.: Periodontal Therapy Improves Gastric Helicobacter pylori Eradication; Journal of Dental Research (2009); 88: 946-950
    • [3] A. Al-Ahmad et al.: Kann Helicobacter pylori in der oralen Kavität residieren? 43. Jahrestagung der AfG, Mainz, 13.-14. Januar 2011