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  • 26.05.2009 | Allgemeine Zahnheilkunde

    Karies-Erfolge: Nur ein Trugschluss?

    Sind die propagierten Erfolge im Kampf gegen die Karies bei Jugendlichen nur ein Trugschluss? Viel hängt dabei von der Messmethode ab: Vergleichende kariesdiagnostische Befunde von 8- bis 12-Jährigen im westfälischen Ennepe-Ruhr-Kreis hatten gezeigt, dass nach WHO-Standard (DMFS) gesund befundete erste Molaren nach der ergänzenden Nutzung von visuellen und laseroptischen Kariesdiagnostik-Verfahren, die auf die Detektion nicht kavitierter Läsionen fokussieren, einen hohen präventiven (43 Prozent) und restaurativen (30 Prozent) Therapiebedarf aufwiesen.  

     

    Die Wissenschaftler aus München und Jena hatten bei ihren Untersuchungen den DMFS-Standard mit den ICDAS-II-Kriterien verglichen. Während DMFS die zerstörten, fehlenden oder versorgten Oberflächen zählt (Decayed, Missing, Filled Surfaces), dient das von der EU-Kommission entwickelte ICDAS dazu, eine vorhandene Karies qualitativ (nicht nach dem sonst üblichen „Ja-Nein-Prinzip“) zu diagnostizieren. ICDAS steht für International Caries Detection Assessment System.  

     

    Zusammenfassend sehen die Autoren in den ICDAS-II-Kriterien im Vergleich zum traditionellen DMFS (WHO) die deutlich empfindlichere Methode zur Karieserkennung. Da laseroptische Befunde mit dem DiagnoDent® im Rahmen der zahnärztlichen Reihenuntersuchung nur einen begrenzten Informationsgewinn lieferten, kann auf diese Untersuchung verzichtet werden, urteilen die Autoren.  

     

    • J Kühnisch et al.: Occlusal caries detection in permanent molars according to WHO basic methods, ICDAS II and laser fluorescence measurements; Community Dentistry and Oral Epidemiology (2008) 36: 475-484