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  • 24.10.2008 | Allgemeine Zahnheilkunde

    Kann zahnärztliches Handeln allgemein-medizinische Folgen haben?

    von Dr. med. dent. Dirk Ziebolz, Universitätsklinik für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde, Göttingen

    Die Mundhöhle ist eine Eintrittspforte für Mikroorganismen in den Blutkreislauf und somit in den gesamten Körper. Entzündungen im Bereich der Mundhöhle können daher Aus­wirkungen auf die Allgemeingesundheit haben. Sie scheinen als verur­sachen­der bzw. modulierender Faktor für verschiedene oben genannte Krankheiten zu fungieren; dies kann durch Verschlucken, Aspiration und durch eine Bakteriämie erklärt werden. Der Bakteriämie wird dabei eine besondere Bedeutung beigemessen.  

     

    Verletzungen der Epitheldecke durch Traumata der Gingiva und Mukosa – zum Beispiel durch Mundhygiene oder zahnärztliche Eingriffe – können Bakteriämien auslösen. Zudem besteht eine Eintrittspforte für die Bakterien der Mundhöhle entlang der Zahnwurzel am Saumepithel. Diese Stelle ist prädisponiert für das Eindringen von Mikroorganismen aus der Mundhöhle in das Körperinnere. So gelangen die Bakterien bei Verlust des epithelialen Attachments und bei parodontaler Taschenbildung in die Blutbahn und lösen eine Bakteriämie aus.  

     

    Der durch zahnärztliche Intervention bedingten Bakteriämie wird aufgrund ihrer geringen Bakterienmenge und kurzen Dauer eine eher untergeordnete Rolle im Vergleich zu anderen entzündlichen Erkrankungen, die eine Bakteriämie aus­lösen können, eingeräumt.