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  • 28.02.2011 | Allgemeine Zahnheilkunde

    Die Toxizität von Glutaraldehyd wird im Dentin nur teilweise reduziert

    Glutaraldehyd (GA) wird klinisch bei der Behandlung überempfindlicher Zähne und in Dentinadhäsiven eingesetzt, wobei typischerweise 15 µl einer 5%-igen Lösung auf freiliegende, kollagenreiche Dentinoberflächen gelangen. Auch wenn die Toxizität durch die Bindefähigkeit des Glutaraldehyd an Kollagen infolge von Quervernetzung herabgesetzt wird, bleibt es doch weiterhin eine potenziell pulpatoxische Substanz, warnt Zielinski.  

     

    Dentin im Originalzustand beweist - wahrscheinlich aufgrund der Abschirmung freier Aminogruppen durch die mineralische Matrix im Dentin - kaum Bindungsfähigkeit. Eine bessere Aldehydretention zeigt demineralisiertes Dentin. Trotz anteiliger Bindung vorhandenen Aldehyds konnte im Bereich klinisch relevanter Konzentrationen (15 µl/ 5%) bei keinem Material eine Herabsetzung der Toxizität erreicht werden; allenfalls in der Hochrechnung bei höheren Schichtdicken (2 mm) ergab sich eine - jedoch eher theoretische - Totalbindung durch beide Dentinvarianten.  

     

    Praxistipp  

    Nach Kontakt mit Glutaraldehyd werden relativ häufig Kontaktekzeme beobachtet, die wie bei Formaldehyd auch aerogen ausgelöst werden können. Kontaktsensibilisierungen bei der Verwendung von Glutaraldehyd sind wiederholt beschrieben worden. Bei den klinischen Symptomen handelt es sich meist um Handekzeme, die trotz Protektion durch Handschuhe auftreten können. Gelegentlich ist zusätzlich das Gesicht betroffen.  

     

    • A Zielinski: Toxizität von Glutaraldehyd und deren Reduktion durch Quervernetzung mit bovinem Kollagen und Dentin in chemischen und zellbiologischen Verfahren. Dissertation, Universität Regensburg 2010