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  • · Fachbeitrag · ZR-Fachgespräch

    „Hauptsache, ich kann kauen!“ ‒ Geschlechterunterschiede in der Praxis

    | Neben der Theorie und der Wissenschaft zur Genderzahnmedizin interessiert uns, welche Rolle der Genderaspekt in der täglichen Praxis spielt. Dazu berichtet uns Dr. med. dent. Jeannine Bonaventura, 2. Stellvertretende Bundesvorsitzende des FVDZ (Freier Verband Deutscher Zahnärzte e. V., fvdz.de ) und in eigener Praxis in Sankt Wendel niedergelassen, im ZR-Fachgespräch. Dabei erläutert sie u. a. auch, dass man mit Männern und Frauen unterschiedlich kommunizieren sollte. |

     

    Frage: Frauen und Männer unterscheiden sich Studien zufolge hinsichtlich der Schmerzsensitivität: Laut LeResche [1] geben Frauen bis zum 65. Lebensjahr häufiger Schmerzen und mehr Schmerzlokalisationen als Männer an. Deckt sich das mit Ihren Praxiserfahrungen und verschreiben Sie deshalb in der Schmerztherapie bei Frauen, auch prophylaktisch, anders als bei Männern?

     

    Antwort: Frauen leiden Studien zufolge tatsächlich generell öfter und mehr unter Schmerzen. Dieses Verhalten kann ich in meinem Praxisalltag auch erkennen. Das Alter sowie soziale und psychische Faktoren spielen dabei eine unterstützende Rolle. Auch der Einfluss von Hormonen lässt einen Mehrbedarf an Schmerztherapie erkennen. Frauen sind meines Erachtens auch schmerzempfindlicher. Es liegt der Verdacht nahe, dass bei Frauen Schmerzsensoren empfindlicher eingestellt sind. Auch gibt es vielleicht geschlechtsspezifische Unterschiede bei der Verarbeitung der Schmerzreize im Gehirn.