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  • · Fachbeitrag · Trypanophobie

    Lokalanästhesie im Oberkiefer mit Nasenspray

    | Bereits seit einigen Jahren ist in den USA eine besondere Form der Lokalanästhesie für Patienten ab einem Körpergewicht von 40 kg für leichte Eingriffe am Oberkiefer zugelassen. Es handelt sich hierbei um ein Nasenspray, ein Kombipräparat aus dem Lokalanästhetikum Tetracain HCl und dem Wirkverstärker Oxymetazolin HCl (Handelsname: Kovanaze®/St. Renatus). Die Eignung wird von Wissenschaftlern kontrovers diskutiert. |

     

    Bei Spritzenphobie und für Behandlung von Kindern geeignet

    Das Nasenspray zur nadellosen Lokalanästhesie im Oberkiefer richtet sich insbesondere an Menschen mit Angst vor Spritzen sowie an Kinder ab einem Körpergewicht von 40 kg. Dabei verbessert die Kombination von Lokalanästhetikum und Vasokonstriktor den betäubenden Effekt und stellt daher eine Alternative für Injektionen in diesem Bereich dar. Als Nebenwirkungen können vorübergehend eine laufende oder verstopfte Nase, Hals- oder Kopfschmerzen und tränende Augen auftreten [1].

     

    Nadellose Alternative wird unterschiedlich bewertet

    Nicht alle Anwender bestätigen eine vergleichbare Wirksamkeit zur Standardinfiltration. Die Probanden bei Capetillo et al. bewerten die Pulpaanästhesie im Vergleich zur Lidocaininjektion deutlich schwächer und weniger komfortabel, da Nebenwirkungen wie Druck, Brennen oder eine verstopfte Nase auftraten. Nach der Studie sprachen sie sich einstimmig für die Standardinfiltration aus [2]. Auch eine andere Studie berichtet von unzufriedenen Patienten: Diese klagten im Vergleich zur Anwendung anderer Lokalanästhetika über größere postoperative Schmerzen und eine unzureichende anästhetische Wirkung [3]. Aber es gibt auch positive Erfahrungen mit Kovanaze. Eine US-amerikanische Studie mit 45 gesunden Erwachsenen zu Wirksamkeit, Sicherheit und Verträglichkeit des anästhesierenden Nasensprays kam nach Auswertung der Tests zum Schluss, dass das neuartige Präparat für die meisten zahnärztlichen Eingriffe im Oberkiefer eine angemessene und sichere Alternative zur Infiltrationsanästhesie darstellt. Im Rahmen der Untersuchung wurden keine schwerwiegenden Nebenwirkungen oder systemische Wirkungen beobachtet [4].