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  • · Fachbeitrag · Statistik

    Urbane Legende: Kostet jedes Kind die Mutter tatsächlich einen Zahn?

    | Forscher des Universitätsklinikums Heidelberg und Kollegen nutzen innovative statistische Verfahren für schwer zu beantwortende medizinische Fragestellungen. Ihre Datenauswertung zeigt: Die Anzahl der Kinder kann Einfluss auf Mundgesundheit der Mütter haben und einen späteren Zahnverlust begünstigen. |

     

    Ob ein Ereignis ‒ beispielsweise die Geburt eines Kindes ‒ mit einem gesundheitlichen Problem wie späteren Zahnverlust ursächlich zusammenhängt, ließ sich bisher kaum überprüfen: Denn wie bei vielen komplexen Fragestellungen der Gesundheitsforschung ist das Durchführen klinischer Studien mit einer zufälligen Einteilung in Vergleichsgruppen nicht möglich. Um dieses Problem ein Stück weit zu lösen, haben Wissenschaftler statistische Methoden aus der Ökonometrie auf die medizinische Forschung übertragen.

     

    Beispielhaft wollten sie wissen, was dran ist an der Redensart „Jedes Kind kostet die Mutter einen Zahn“. Nach Auswertung von Daten von mehr als 34.000 Personen aus dem „Survey of Health, Ageing and Retirement in Europe“, einer Datenerhebung in 14 europäischen Ländern und Israel, kamen sie zu dem Ergebnis: Offensichtlich kann die Geburt eines Kindes tatsächlich zu überdurchschnittlich häufigem Zahnverlust führen. Übrigens überprüften die Forscher auch die Väter: Hier fanden sie keinen Zusammenhang zwischen der Anzahl von Kindern und Zähnen.