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  • · Prävention

    Diabetes-Früherkennung in der Zahnarztpraxis bei jeder Parodontaluntersuchung?

    Bild: ©topshots - stock.adobe.com

    | Auch der Zahnarztbesuch kann zur Früherkennung eines Diabetes beitragen. Das bei der diagnostischen Parodontaluntersuchung entnommene Blut aus der Gingivakavität kann für die Messung des Blutzuckerspiegels mit einem Glukometer sicher genutzt werden. Diese Technik ist in der Praxis schnell, sicher und einfach durchzuführen und für die Patienten akzeptabler als der „Pieks“ in die Fingerkuppe. |

     

    Studie: Auch Sulkusblut liefert zuverlässige Blutzuckerwerte

    Parodontalerkrankungen sind mit Zahnfleischbluten assoziiert. Die vorliegende Studie untersuchte daher, ob das bei der routinemäßigen Parodontaluntersuchung austretende Blut zur Bestimmung des Blutzuckerspiegels herangezogen werden kann. Insgesamt wurden bei 100 Patienten im Alter von 25 bis 55 Jahren das gingivale Crevikularblut sowie das Fingerblut mit einem Glukometer und die Glukosewerte des venösen Blutes im Labor mit der Glukose-Oxidase-Methode gemessen. Der Vergleich der einzelnen Glukosewerte ergab eine hohe Übereinstimmung. [1]

     

    MERKE | Gingivales crevikuläres Blut kann in einer routinemäßigen Parodontaluntersuchung eine zuverlässige Quelle für die Messung des Blutzuckerspiegels sein. Zahnärzte können somit eine aktive Rolle beim Diabetes-Screening von Patienten spielen und dazu beitragen, die Häufigkeit des Screenings in Zahnarztpraxen zu erhöhen. Dies gilt vor allem für nicht diagnostizierte Diabetes-Fälle, die zur angemessenen Weiterbehandlung an den Internisten überwiesen werden können.

     

    Zusatzangebot für Ihre Patienten: FINDRISK-Fragebogen zum Selbsttest

    Nutzen Sie bei Patienten, bei denen in der Erstuntersuchung ein parodontaler Behandlungsbedarf festgestellt wurde (PSI ≥ 3), den FINDRISK (Finnish Diabetes Risk Score)-Fragebogen der Deutschen Diabetes-Stiftung. Damit kann der Patient schnell sein eigenes Diabetes-Risiko einschätzen. Der Fragebogen besteht aus acht Fragen. Die Antworten sind mit Punktzahlen unterlegt. Diese bewerten das Risiko, in den nächsten zehn Jahren an Diabetes mellitus zu erkranken. [2] Sie können den Fragebogen für Ihre Parodontitispatienten herunterladen unter iww.de/zr, Abruf-Nr. 45549508. Zur Anwendung des FINDRISK-Fragebogens in einem MVZ siehe ZR 11/2018, Seite 11. [3]

     

    Quellen

    • [1] Sande A R et al. Gingival Crevicular Blood Glucose Levels: Is It a Reliable Tool for Screening Diabetes in a Dental Office? J Contemp Dent Pract 2020; 21: 421‒425.
    • [2] Schmalz G et al. Fragebogenbasiertes Diabetes-Screening im Rahmen der Parodontitis-Sprechstunde. 32. Jahrestagung der DGZ im Verbund mit der DGPZM und der DGR²Z, Dortmund, 27.‒29.09.2018.
    • [3] „Machbar und erfolgreich, Diabetes-Screening im Rahmen der Parodontitis-Sprechstunde“ (ZR 11/2018, Seite 11)

     

    Abstracts

    Quelle: Ausgabe 10 / 2020 | Seite 8 | ID 46850525