· Fachbeitrag · Materialkunde
Studie: Die antimikrobielle Zahnschiene kommt bestimmt
| Die Entwicklung metallfreier Materialstrategien mit antibakteriell-antiviralen Eigenschaften gewinnen in der Medizin zunehmend an Bedeutung. Forschende aus der Schweiz und Tschechien stellten nun einen neuen Ansatz für antimikrobielle Beschichtungen vor, der mit Infrarotlicht immer wieder aktiviert werden kann, und nutzten für erste Versuche eine Zahnschiene, um intraorale Mikroorganismen abzutöten. |
Entwickelt wurde eine spezielle Beschichtung aus stickstoffdotierter Graphensäure, die bei Bestrahlung mit Nahinfrarotlicht zweifach gegen Keime agiert und so im Zuge der photothermischen und -dynamischen Reaktionen innerhalb von fünf bis zehn Minuten die Ausbreitung von Viren und Bakterien hemmt. So konnte z. B. eine Reduktion von S. aureus und P. aeruginosa um 90,9 bzw. 99,99 Prozent sowie von Hepatitisviren um 99,97 Prozent erreicht werden; auch gegen Coronaviren wirkte das Coating gut. Die Beschichtung gilt als gut verträglich und äußerst langlebig, da eine hohe Anzahl an (Re-)Aktivierungen möglich ist. Darüber hinaus weist sie gute Haft- und Benetzungseigenschaften auf, was vielseitige Anwendungsmöglichkeiten eröffnet.
Quelle
- Reina G et al. Light irradiation of n-doped graphene acid: Metal-free strategy toward antibacterial and antiviral coatings with dual modes of action. EcoMat 2025, doi.org/10.1002/eom2.70009