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  • · Fachbeitrag · Kinderzahnheilkunde

    MIH ‒ Mineralisationsstörung greift bei Kindern und Jugendlichen immer weiter um sich!

    von Prof. Dr. Norbert Krämer, Universität Gießen, Präsident Deutsche Gesellschaft für Kinderzahnheilkunde ‒ DGKiZ (Quelle für das Foto: DGZMK/Lopata)

    | Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass MIH aufgrund der Prävalenz als neue Volkskrankheit bezeichnet werden muss. So lautet die nicht unumstrittene Meinung von manchen Experten. Weichmacher aus Kunststoffen scheinen eine wesentliche Rolle bei der Entstehung zu spielen. Die schweren Fälle der MIH stellen in der zahnärztlichen Praxis aufgrund der akuten Beschwerden einen Schmerz-Notfall dar. Vom Zahnarzt ist dann ein sofortiges Eingreifen zu erwarten. |

    Was ist die Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation (MIH)?

    Bei der Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation (MIH) handelt es sich um eine systemisch bedingte Strukturanomalie primär des Schmelzes, die an einem bis zu allen vier ersten bleibenden Molaren auftritt. Häufig weisen auch die bleibenden Frontzähne und zunehmend auch die zweiten Milchmolaren diese Fehlstrukturierung auf. Klinisch fällt die unterschiedliche Ausprägung der Erkrankung auf. Die Mineralisationsstörung kann sich dabei auf einen einzelnen Höcker beschränken oder aber die gesamte Oberfläche der Zähne betreffen.

     

    Hintergrund | Der MH-Schmelz ist durch eine Verringerung der Mineralmenge und -qualität sowie eine reduzierte Härte und einen verringerten Elastizitätsmodul gekennzeichnet. Er ist zudem poröser, Kohlenstoff-, Karbonat- und Protein-haltiger als normaler Schmelz. Auch lässt sich bei MIH-Schmelz schlechter ein retentives Ätzmuster erreichen.