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  • · Article · Immunologie

    Immuntherapie gegen Parodontitis: Umweg über das Komplementsystem

    | Wissenschaftler der University of Pennsylvania beschreiben in einem Artikel im Journal of Immunology einen vielversprechenden Weg zur Behandlung von Entzündung und Knochenverlust durch Parodontitis: Ein sogenannter C3-Inhibitor, ein Medikament namens CP40, das die seltene Blutkrankheit PNH und ABO-inkompatible Nierentransplantation behandelt, reduzierte im Tierversuch Entzündungen des Parodonts und schützte die Affen deutlich vor Knochenverlust. |

    P. gingivalis manipuliert das Immunsystem

    In einer früheren Forschungsarbeit hatten Kollegen gezeigt, dass der pathogene Keim Porphyromonas gingivalis einen Rezeptor namens C5aR auf weißen Blutkörperchen manipuliert. Der Rezeptor ist Teil des Komplement-Systems ‒ einer Komponente des Immunsystems, die hilft, Infektionen zu bekämpfen. Sie kann aber auch eine schädliche Entzündung auslösen, wenn sie unsachgemäß kontrolliert wird. Indem P. gingivalis über den Rezeptor C5aR das Komplementsystem unterwandert, behindert es die Immunabwehr: Deren Fähigkeit, schädliche Bakterien im Zahnfleischgewebe zu beseitigen, wird dadurch beeinträchtigt.

    Komplementsystem: Angeborene Immunabwehr mit Risiken

    Das Komplementsystem besteht aus Proteinen, die zusammen die Immunantwort von Antikörpern ergänzen (komplementieren), um so Bakterien zu zerstören. Komplement-Proteine zirkulieren in einer inaktiven Form im Blut. Wenn das erste Protein der Komplement-Kaskade aktiviert wird ‒ typischerweise durch einen Antikörper, der an ein Antigen gebunden hat ‒ kommt es zu einem Domino-Effekt. Jede Komponente aktiviert die nachfolgende in einer Kette von Schritten, die als Komplement-Kaskade bezeichnet wird.