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  • ·Fachbeitrag ·Festigkeit

    Ist die Reparatur von Amalgamfüllungen sinnvoll?

    | Amalgamfüllungen werden zwar kaum noch gelegt, aber sie sind (gerade bei älteren Patienten) immer noch vorhandene Restaurationen. Patientenindividuell kann es sich unter entsprechenden Voraussetzungen anbieten, eine defekte Amalgamfüllung zu reparieren, anstatt sie ‒ wie sicherlich in den meisten Fällen ‒ gegen eine Kompositfüllung auszutauschen. |

    Reparatur erhöht Langlebigkeit einer Versorgung

    Einer Studie zufolge werden am häufigsten Kompositfüllungen repariert, anschließend Keramik- und Metallrestaurationen, während eine Reparatur einer Amalgamfüllung seltener stattfindet [1]. Vergleicht man die Überlebensrate einer reparierten Amalgamfüllung über 5 Jahre mit einer neu applizierten Amalgamfüllung (im Jahr 2023 nicht mehr üblich), so gibt es keinen besonderen Unterschied; die 10-Jahres-Überlebensrate der reparierten Füllung ist allerdings wesentlich schlechter [2]. Beim direkten Vergleich einer Kompositfüllung mit einer Amalgamfüllung nach Reparatur weist die reparierte Kompositfüllung eine höhere Haftfestigkeit auf [3].

    Bruchfestigkeit einer reparierten Amalgamrestauration

    Reicht die Bruchfestigkeit einer mit Komposit als Reparaturmaterial der Wahl reparierten Amalgamfüllung klinisch trotzdem aus? Dieser Frage ging eine aktuelle Studie nach, die die Reparatur einer frakturierten Amalgamfüllung mit einem Komposit mit dem Ersatz der Amalgamfüllung durch eine Kompositfüllung hinsichtlich ihrer Reparaturhaftfestigkeit verglich [4]. Untersucht wurden große Amalgamfüllungen (mod) mit ausgedehnten Höcker-Frakturen. Obwohl es signifikante Unterschiede in der Bruchfestigkeit in Abhängigkeit zur Füllungsgröße gab, kamen die Autoren anhand der gemessenen Werte zu dem Schluss, dass die Anwendung von Komposit eine praktikable Option für die Reparatur und den Ersatz von Höckerdefekten einer Amalgamfüllung ist. Am geeignetsten halten sie diese für die 1-Höcker-Fraktur und eine 1-Höcker-Fraktur mit proximaler Beteiligung, größere Ausdehnungen schnitten hinsichtlich der Bruchfestigkeit wesentlich schlechter ab bzw. konnten nicht repariert werden. Auch wenn der Ersatz einer defekten Füllung und eine Kompositfüllung höheren Kräften standhalten würden, könne die Reparatur einer defekten Amalgamfüllung für den Patienten vorteilhafter und kostengünstiger sein als der vollständige Ersatz einer defekten Amalgamrestauration, so die Autoren in ihrem Fazit.