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  • · Fachbeitrag · Allgemeine Zahnheilkunde

    Kreuzkontaminationen mit resistenten Keimendurch Abformhaftvermittler

    Der unkritische Umgang mit Abformhaftvermittlern kann zu einer Kreuzkontamination führen, warnen Wissenschaftler der Universität Halle: Denn die aerobe Bakterienflora des humanen Speichels wird durch die Abformhaftvermittler nicht abgetötet ‒ auch wenn die Inhaltstoffe und der stark lösungsmittelhaltige Geruch eine desinfizierende Wirkung der Abformhaftvermittler suggerieren. Es besteht die Gefahr, dass es beim Einstreichen einer zur Unterfütterung vorgesehenen Prothese durch den ihr aufgelagerten Biofilm oder Speichel zu einer Kontamination des Abformhaftvermittlers kommt.

     

    Bensel et al. hatten für die gebräuchlichsten Abformmaterialien stellvertretend je ein Produkt getestet (Alginat: FIX/Dentsply; Polyether: Polyether Adhesive/3M Espe; Silikon: Universal Adhesive/Heraeus Kulzer). Nur der Abformhaftvermittler für Alginat (FIX Dentsply) wurde durch die Bakterienkolonien nicht bewachsen.

     

    Praxistipp |

    Abformhaftvermittler werden seit Jahrzehnten in Glasflaschen geliefert, an deren Verschluss ein Pinsel unlösbar befestigt ist. Auch humanpathogene Laborstämme können auf den Pinseln überleben, unter anderem auch Streptokokkus mutans, multiresistenter Staphylokokkus aureus, Pseudomonas aeruginosa und Escherichia coli. Um die hygienegerechte Anwendung von Abformhaftvermittlern intuitiver zu gestalten, wäre der Austausch des Pinsels gegen eine Pipette die nachhaltigste Lösung, schlagen Bensel et al. vor.

    Quelle:

    • T Bensel et al.: Gefahr der Kreuzkontamination durch Abformhaftvermittler. 60. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Prothetische Zahnmedizin und Biomaterialien. Hamburg, 12.-14. Mai 2011
    Quelle: Ausgabe 09 / 2011 | Seite 3 | ID 28867050