01.02.2003 | Qualitätsmanagement im Krankenhaus

KTQ, Teil 2: So läuft der Besuch des Visitationsteams in Ihrem Krankenhaus ab

Nachdem Sie in der letzten Ausgabe des "Chefärzte-Brief" einen ersten allgemeinen Überblick über das Zertifizierungsverfahren erhalten haben, befasst sich der zweite Teil mit dem Ablauf des Besuchs des Visitationsteams im Krankenhaus und dem anschließenden Visitationsbericht.

Was ist eine Visitation?

Zur Erinnerung: Erst nachdem der erstellte KTQ-Bericht über das zu zertifizierende Krankenhaus durch die Zertifizierungsstelle gesichtet und für gut befunden wurde, besteht der nächste Schritt in der Visitation. Hierbei handelt es sich um den gleichen Vorgang, der in anderen Bereichen des Qualitätsmanagements als "Audit" oder auch "Assessment" bezeichnet wird.

Die Visitation findet in Form eines "peer-reviews" statt. Hierbei handelt es sich um eine Überprüfung durch Berufskollegen. Der ärztliche Bereich einer Klinik wird also ausschließlich durch Ärztinnen und Ärzte begangen. Als weitere Berufsgruppen sind Pflegekräfte und Verwaltungspersonal in die Visitationsteams eingebunden. Alle Visitoren müssen eine Ausbildung nachweisen, die dem Kurrikulum "Ärztliches Qualitätsmanagement" der Bundesärztekammer entspricht - oder gleichwertig ist. Außerdem erhalten sie eine mehrtägige Zusatzausbildung über die Inhalte des KTQ-Systems und Audittechniken. Jeder Visitor muss durch die KTQ-Gesellschaft persönlich bestätigt (akkreditiert) werden, erst danach darf das Zertifizierungsunternehmen ihn einsetzen. So behält die Muttergesellschaft jederzeit den Überblick über die aktiv tätigen Visitationsteams.

So läuft die Visitation im Einzelnen ab

Der Ablauf der Visitationen soll standardisiert erfolgen. Er gliedert sich in folgende sechs Hauptteile:

1. Das Eingangsgespräch

In einem Eingangsgespräch stellt das Visitationsteam sich vor und lernt die Führung des besuchten Hauses kennen. Klassischerweise fällt in diese Phase eines Audits auch die Aufwärmphase (warming up), in der die Prüfer versuchen, Ängste bei den Kandidaten abzubauen und eine gelöste Atmosphäre zu erreichen.