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  • 02.03.2011 | Personalführung

    Das ADI-Prinzip: Wie Chefärzte aktives Konfliktmanagement betreiben

    von Jens Hollmann, Berater und Coach für Chefärzte und Leitende Ärzte, www.medplus-kompetenz.de

    Konflikte in der Abteilung können die Arbeitseffektivität der Mitarbeiter erheblich mindern. Chefärzte stehen hier in der Verantwortung, die Dinge im Interesse geordneter Abläufe so rasch wie möglich zu regeln. Die vertrauten ärztlichen Instrumentarien Anamnese, Diagnostik und Intervention (ADI-Prinzip) ermöglichen eine nachhaltige Bewältigung der Konfliktsituation.  

    Das ADI-Prinzip

    Das ADI-Prinzip lässt sich am besten anhand des folgenden Beispiels erläutern.  

     

    Der Ausgangsfall

    Oberarzt S ist innerhalb weniger Tage schon zum dritten Mal erst spät in der Nacht nach Hause gekommen. Jedes Mal hat ihm sein Chefarzt kurz vor seinem eigentlichen Arbeitsende noch eine dringliche Aufgabe gegeben.  

     

    Bereits einmal hatte S seine Kollegin - Oberärztin L - gebeten, ihm die Aufgabe abzunehmen, was diese mit dem Hinweis auf die eigens an ihn delegierte Aufgabe abgelehnt hatte. Als die Kollegin nun zum zweiten Mal seine Bitte ablehnt, herrscht er sie an, sie sei genau wie er in der Pflicht, Angelegenheiten auf Oberarztebene zu erledigen. Nach diesem Disput wird der Ton zwischen S und L immer frostiger - es kommt sogar zu Auseinandersetzungen in der Morgenbesprechung des Ärzteteams. Die gespannte Stimmung wirkt sich bereits auf die Mitarbeiter aus. Jetzt wird auch der Chefarzt aufmerksam.  

    Mit Hilfe des ADI-Prinzips soll die Konfliktsituation gelöst werden.  

     

    1. Die Anamnese

    Die Betrachtung der Gesamtsituation (Anamnese) ist der erste Schritt zum Verständnis und zur Einordnung der aktuellen Krise (Diagnostik), um dann passgenau intervenieren zu können: