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  • · Fachbeitrag · Wirtschaftsforschung

    Im Gasthaus gehen die Lichter aus ‒ Wirtschaftslage in der Gastronomie

    von Patrik-Ludwig Hantzsch, Leiter der Wirtschaftsforschung beim Verband der Vereine Creditreform e. V., Neuss

    | Die Gastronomie gehört zu den größten Verlierern der Krisenjahre seit 2020. Die Coronapandemie und die Kostenexplosion haben dazu geführt, dass in den vergangenen vier Jahren 48.000 Kneipen, Restaurants, Imbisse, Bistros, Cafés und Caterer schließen mussten. Eine Creditreform-Analyse zeigt, welche Bereiche besonders leiden. |

    1. Die Talfahrt bei den Zahlen ist noch nicht beendet

    Eine Schule, eine Kirche und eine Kneipe ‒ viel mehr braucht es nicht für ein funktionierendes Stadt- und Dorfleben, heißt es. Doch nicht nur in ländlichen Gegenden müssen die Menschen immer öfter nicht nur ohne kirchlichen Beistand auskommen, sondern auch ohne die Kneipe. Eine aktuelle Statistik des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (DEHOGA) zum Unternehmensbestand in der Branche (www.iww.de/s10591) zeigt: Im Jahr 2015 gab es in der Bundesrepublik noch 221.309 Lokale und Übernachtungsbetriebe. Im Jahr 2022 waren es nur noch 197.420 ‒ ein Minus von 11 %. Creditreform hat die Entwicklung der Branche in den vergangenen vier Jahren noch genauer analysiert. Das Ergebnis: Allein in den Jahren 2020 bis 2023 haben bundesweit rund 48.000 Gastronomiebetriebe geschlossen. Für 6.100 von ihnen kam das Aus durch eine Insolvenz. Aufgrund der geringen Größe und der Gläubigerstruktur hat der weitaus größere Teil seine Türen jedoch für immer geschlossen, ohne ein aufwendiges Insolvenzverfahren zu durchlaufen.

    2. Corona-Schock wirkt nach

    Ein wesentlicher Grund für das Kneipensterben liegt auf der Hand. Die Lockdowns während der Coronapandemie haben der Branche ihre Geschäftsgrundlage entzogen. Viele überlebten nur dank der Staatshilfen. Doch auch vier Jahre später haben die Umsätze der Branche noch nicht wieder das Vor-Corona-Niveau von 2019 erreicht. „Damit blicken Deutschlands Gastgeber auf das vierte Verlustjahr in Folge zurück“, ordnet DEHOGA-Präsident Guido Zöllick die Zahlen nüchtern ein (www.iww.de/s10592).

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