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  • · Fachbeitrag · Betriebswirtschaftliche Instrumente

    Nicht nur nach monetären Aspekten entscheiden: ABC-Analyse für Mandanten und Kunden

    von Dipl.-Betriebswirt Jörgen Erichsen, Leverkusen

    | Die ABC-Analyse ist ein betriebswirtschaftliches Instrument, um Handlungsschwerpunkte zu erkennen und Prioritäten zu setzen. Sie ist einfach anzuwenden, berücksichtigt aber nicht immer alle entscheidungsrelevanten Faktoren. So werden qualitative Faktoren wie die Liefertermintreue i. d. R. nicht berücksichtigt, obwohl sie für eine Entscheidung wichtig sind. Mit einigen Anpassungen ist es jedoch möglich, auch diese Faktoren einzubeziehen und den Nutzen des Tools deutlich zu erhöhen. Der Beitrag zeigt, wie dies gelingt und stellt eine Arbeitshilfe für die direkte Umsetzung zur Verfügung. |

    1. So funktioniert die klassische ABC-Analyse

    Bei der ABC-Analyse werden die Untersuchungsobjekte, z. B. Kunden oder Materialien, anhand von zwei Kriterien in Klassen eingeteilt. Die Kriterien sind i. d. R. das Umsatz- oder Verbrauchsvolumen und der Anteil an der Gesamtmenge. Ursprünglich stammt die ABC-Analyse aus der Materialwirtschaft. Dort wurde zuerst erkannt, dass mit wenigen Artikeln fast immer hohe Eurobeträge bzw. Volumina bewegt werden. Es lohnt sich beim Materialeinkauf also z. B., sich intensiv um Preisverhandlungen bei Artikeln mit hohem Volumen zu kümmern, um mit relativ geringem Aufwand hohe Einsparungen zu erzielen.

     

     

    In einem Einkaufsportfolio, das oft Hunderte von Materialien umfasst, machen i. d. R. nur ca. 5 bis 10 % aller Artikel ca. 70 bis 80 % des Gesamtwerts aus. Dies sind die sogenannten A-Artikel. Weitere 20 bis 30 % der Artikel haben in etwa den gleichen Wert: 20 bis 30 %. In diesem Fall spricht man von B-Artikeln. Die restlichen Artikel, ca. 70 bis 80 %, machen den restlichen Wert aus. Für Unternehmen lohnt es sich also, sich z. B. bei Verhandlungen oder Kostensenkungsmaßnahmen im Materialbereich zunächst auf A-Artikel zu fokussieren. Denn auf diese Weise lässt sich mit relativ geringem Aufwand fast immer schnell ein vergleichsweise großer Erfolg erzielen.