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  • 01.02.2007 | Unternehmensnachfolge

    Familienstrategie und Nachfolgeplanung

    von Dipl.-Kfm. Robert W. Vernekohl, StB/vBP, Hamm/Westfalen

    Die Stärke von Familienunternehmen, nämlich die enge Verbindung von Familie und Unternehmen, ist zugleich ihre Achillesverse. Familienunternehmen scheitern häufiger an Streitigkeiten in der Familie als am Markt. Nachstehend geht es um die Entwicklung einer Familienstrategie mit dem Ziel, die Fortführung des Unternehmens über mehrere Generationen hinaus zu sichern. 

    1. Allgemein

    Als Berater kennt man die Familien meist seit Jahren, wobei die Verbindung zu den „aktiven“ Unternehmern naturgemäß näher ist. Häufig tritt daher in Beratungen zur Unternehmensnachfolge das Problem auf, das Mandat deutlich abzugrenzen, d.h., klarzumachen, wen man berät und vertritt: das Unternehmen, den Übergeber oder den Übernehmer. Niemand kann „zwei Herren“ dienen. Gibt es später Streit zwischen den Parteien, droht dem Berater im Extremfall der Vorwurf des Parteiverrats mit allen rechtlichen Folgen. Aus Beratersicht ist es deshalb schon aus eigenem Interesse wichtig, weit im Vorfeld von Unternehmensnachfolgen, das Konfliktpotenzial zu verringern. Hier liegt ein Geschäftsfeld brach, welches unverzichtbar zur „betriebswirtschaftlichen“ Beratung von Familienunternehmen gehört. Dabei spielt die Größe der Unternehmerfamilie keine Rolle. Zum Streit braucht es nur zwei Personen. 

     

    Ein weit verbreiteter Irrtum ist, die Unternehmensnachfolge ausschließlich durch harte Fakten wie Recht und Steuern oder die Nachfolge in der Geschäftsführung zu lösen. Jeder gute Anwalt weist zu Recht darauf hin, dass er einen Ausstieg aus jedem geschlossenen Vertrag erreichen wird. Selbst wenn sich dies als schwierig erweist, ist ein Verschleppen der Problemlösung über Jahre hinweg häufig der Auftrag der Anwälte. Das Unternehmen jedoch geht „den Bach hinunter“. 

    2. Besonderheiten des Familienunternehmens

    Familienunternehmen sind anders als Publikumsgesellschaften. Sie sind geprägt durch die Unternehmerfamilie und deren Handeln und Denken. Kurzfristiges Profitdenken ist selten die Handlungsmaxime, ganz im Gegenteil sind Verantwortung gegenüber der Belegschaft, Verlässlichkeit gegenüber Kunden und Geschäftspartnern, ein hohes Maß an personeller Kontinuität sowie das starke Streben nach Kontrolle aller Abläufe im Unternehmen Kernelemente des Familienunternehmens. In dieser unternehmerischen Sphäre dominieren Rationalität und Wettbewerb. 

     

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