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  • 01.11.2006 | Neue Geschäftsfelder

    Hoffnungsträger Private Public Partnership – auch für den Mittelstand geeignet?

    von Reinhard Wingral, Eckernförde

    Morsche Fenster, feuchte Wände und verrottete Sanitärräume – die Mängelliste in öffentlichen Gebäuden ist oft grausam lang und die Kassen sind ebenso oft grausam leer. Um die erforderlichen Investitionen finanzieren zu können und durch höhere Effizienz dauerhaft zu sparen, prüfen die Kommunen immer häufiger die Zusammenarbeit mit privaten Anbietern – nach dem Modell des sogenannten Private Public Partnership (PPP).  

     

    Dies geschieht nicht immer aus politischer Überzeugung, sondern oft vor dem Hintergrund wirtschaftlicher Realitäten, weil die Verschuldungsgrenzen erreicht sind. Schwierige Zeiten erfordern besondere Lösungen, und PPP-Projekte zeichnen sich neben den wirtschaftlichen Vorteilen durch Transparenz und Effizienz aus. Zwischen den beteiligten Unternehmen und der öffentlichen Verwaltung ist vertraglich im Detail festgelegt, wer für welche Aufgabe verantwortlich ist und welches Ergebnis von der gemeinsamen Arbeit erwartet wird. Entsteht hier ein neuer Hoffnungsträger für den deutschen Mittelstand? Aus der Praxis sei das folgende PPP-Projekt zur Erläuterung des Problems genannt. 

     

    Beispiel 1

    Die Stadt Frechen im Rhein-Erft-Kreis beabsichtigt den Abriss und Neubau einer Dreifachsporthalle sowie den kompletten Neubau und Betrieb einer Sonderschule. Das Investitionsvolumen umfasst den Betrag von rund 16 Mio. EUR. In einem europaweiten Vergabeverfahren wird daraufhin der Auftrag als PPP-Variante ausgeschrieben.  

     

    Den endgültigen Zuschlag erhält eine Bietergemeinschaft, die sich aus einem Bau-, einem Schlüsselfertigbau- und einem Gebäudemanagement-Unternehmen zusammensetzt.  

     

    Folgende Aufgaben werden unter den Firmen verteilt: Die technische Federführung des Projektes, die kaufmännische Federführung sowie das anschließende Gebäudemanagement.  

     

    Damit werden von der Bietergemeinschaft vertraglich folgende Betriebsleistungen geschuldet: Planung, Finanzierung, Bau und Betrieb von Sporthalle und Schule. Ebenso werden neben der Bauunterhaltung und Wartung auch das technische Gebäudemanagement, Hausmeister und Außenanlagepflege, Catering und weitere Dienstleistungen, wie zum Beispiel der Sekretariatsservice, erwartet. 

     

    1. Nicht nur eine Modeerscheinung

    Grundsätzlich ist Wachsamkeit angebracht, wenn Experten durch das Land ziehen und die Vorzüge eines neuen Wirtschaftsmodells beschreiben. Die öffentliche Hand darf sich nicht der Illusion hingeben, dass PPP neue Geldquellen erschließt oder bisher Unbezahlbares bezahlbar macht – und mittelständische Anbieter sollten sich schnell von der Illusion verabschieden, durch ein Engagement in diesen Bereichen die Auftragsbücher zu füllen und kurzfristig Gewinn zu machen. Einige wesentliche Aspekte lassen jedoch die Schlussfolgerung zu, dass PPP nicht nur eine Modeerscheinung der Wirtschaft ist, sondern eine langfristige Berechtigung haben dürfte.  

    2. Was verbirgt sich konkret hinter dem Kürzel PPP?

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