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  • 01.06.2006 | Mitarbeiterbeteiligung

    Der Mitarbeiter als „Unternehmer“

    von Dr. Birgit Felden, Köln

    Rund 70.000 deutsche Unternehmen stehen jedes Jahr vor der Aufgabe, die Nachfolge zu regeln. Dabei stehen für viele mittelständische Unternehmer die Überlegungen zur Sicherung des Betriebs und zum Erhalt der Firma an erster Stelle. Eine Alternative zu den gängigen Nachfolge-Modellen ist dabei die Mitarbeiterkapitalbeteiligung, kombiniert mit der Übernahme der Geschäftsführung durch externe oder interne Führungskräfte. Dieses Modell besitzt vor allem im Hinblick auf ein Rating viele Vorteile: Kreditinstitute bewerten die solide Kapitalausstattung und die hohe Mitarbeiter-Motivation von Betrieben mit Mitarbeiterkapitalbeteiligung positiv. Im Folgenden werden die wichtigsten Schritte zur Einführung einer Mitarbeiterkapitalbeteiligung im Rahmen einer Nachfolgeregelung erläutert. 

    1. Vorteile einer „Mitarbeiterkapitalbeteiligung“

    Immer häufiger stehen Firmeninhaber vor der Situation, keinen geeigneten Nachfolger aus dem Familienkreis zu finden. Findet sich kein Käufer, kann sogar der Fortbestand des Betriebes bedroht sein. Jährlich müssen aus diesem Grunde über 2.000 Familienbetriebe schließen. In vielen Fällen gibt es im Unternehmen jedoch Mitarbeiter, die über das notwendige Qualifikationsprofil verfügen, den Betrieb beinahe so gut kennen wie der Eigentümer und darüber hinaus am Aufbau einer selbstständigen Existenz interessiert sind. Die Beteiligung eines oder mehrerer Nachfolgekandidaten bietet die Möglichkeit, ihre Eignung für eine spätere Unternehmensführung zu testen, ohne dass eine endgültige Entscheidung bereits getroffen ist.  

     

    Mitarbeiterbeteiligungsmodelle bieten aber auch dem Unternehmen handfeste Vorteile: Durch geeignete Vereinbarungen lassen sich die Personalkosten flexibilisieren. Die Finanzierungssituation und damit die Bewertung des Unternehmens im Ratingprozess kann optimiert werden: Eine durch Mitarbeiterkapitalbeteiligung gestützte und solide Kapitalausstattung wird im Rating positiv bewertet. Die Bindung der Mitarbeiter an das Unternehmen wird verstärkt, da die Perspektiven des Mitarbeiters durch die Kapitalbeteiligung verstärkt werden. Die Mitarbeiterbeteiligung stärkt so die Identifikation mit dem Unternehmen, die Produktivität und das Kostenbewusstsein. Dass der Krankenstand nachweislich zurückgeht, ist ein weiterer erfreulicher Effekt. Kurzum: Die Mitarbeiter haben durch die Beteiligung ein verstärktes Eigeninteresse, den Unternehmensgewinn bzw. Unternehmenswert zu maximieren. 

    2. Verschiedene Modelle der Ausgestaltung

    Mittlerweile findet sich eine ganze Reihe von Modellen in der Unternehmenspraxis. Je nach Ausgestaltung der Mitarbeiterbeteiligung wird auf die Maximierung des Unternehmenswertes oder des Unternehmensgewinns abgestellt. Eine Grundsatzentscheidung für das Unternehmen ist daher, ob eine Mitarbeiterkapital- oder eine Mitarbeitererfolgsbeteiligung eingeführt werden soll. Die Formen der Beteiligung lassen sich der Art nach in Eigenkapitalbeteiligungen, eigenkapitalähnliche und Fremdkapitalbeteiligungen untergliedern.  

     

     

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