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  • 01.06.2007 | Managementansätze

    Was kann der Mittelstand von japanischen Managementansätzen lernen?

    von Dr. Markus H. Dahm und Christoph Haindl, Hamburg

    Unternehmenslenker müssen sich zunächst die Frage stellen: „Wie wird mein Unternehmen Erfolg haben?“. Eine einfache Frage mit unendlich vielen Antwortmöglichkeiten. Aber, wer sie nicht richtig beantwortet, wird schlimmstenfalls kein Unternehmen mehr haben, für das er Entscheidungen treffen kann. Immer wieder werden auch Antworten aus anderen Kulturkreisen offeriert, von indianischen Weisheiten bis zu fernöstlichen Philosophien gibt es fast nichts, was in der Managementliteratur nicht beschrieben worden wäre. Insbesondere die japanischen Unternehmensführungsansätze werden immer wieder als Best Practice bezeichnet. Dieser Beitrag beleuchtet, wie diese Ansätze auch in kleinen oder mittelständischen Unternehmen erfolgreich angewendet werden können. 

    1. Der japanische Weg als ganzheitliche Philosophie

    Die Anwendung von japanischen bzw. fernöstlichen Managementansätzen und Werkzeugen findet in westlichen Unternehmen oft im Rahmen des Lean Managements und der Lean Production bzw. des Total Quality Managements (TQM) statt. In der Philosophie des Lean Managements sind einige Ansätze zusammengefasst, die ihren Ursprung in der japanischen Automobilindustrie haben. Überraschend ist, dass in Japan selbst die Begriffe Lean Management und Lean Production nahezu unbekannt sind. 

     

    Bestandteile japanischer Produktionsansätze

    Kaizen 

    Prinzip der ständigen Verbesserung. Der Weg zum Erfolg ist keine „sprunghafte Innovation“, sondern die schrittweise Optimierung/Perfektionierung des Prozesses und damit letztendlich des Produktes. 

    Poka Yoke 

    Prinzip für technische Vorkehrungen bzw. Einrichtungen zur sofortigen Fehleraufdeckung und -vermeidung 

    Just in Time 

    Punktgenaue Lieferung der Rohstoffe bzw. Produkte mit der angeforderten Qualität, der gewünschten Menge zum Zeitpunkt, an welchem sie tatsächlich gebraucht werden, zum gewünschten Ort. 

    Kanban 

    Methode der Produktionsablaufsteuerung in dem sich nach dem „Pullprinzip“ die Materialausstattung ausschließlich an den Bedürfnissen der entsprechenden Stelle orientiert. 

    Total Productive Maintenance  

    System zur Vermeidung von Betriebsstörungen in den Prozessen. 

     

     

    Vielen Entscheidern in Unternehmen des deutschen Mittelstandes ist der umfassende Werkzeugkasten des Lean Managements durchaus ein Begriff. Einige der Instrumente haben in den vergangenen Jahren auch in vorbildlicher Weise ihre Wirkung entfaltet. Das Just-in-Time-Prinzip beispielsweise hat in vielen Unternehmen die Kosten für die Lagerhaltung gesenkt. Gleichzeitig ist der Kanban-Ansatz zur Optimierung der Produktion und Lagerhaltung eingesetzt worden. Beispielsweise nutzt die Emil Müller GmbH aus dem mittelfränkischen Wilhelmsdorf seit 2001 Kanban. Das in dritter Generation als Familienbetrieb geführte Unternehmen beschäftigt sich mit der Entwicklung und Herstellung von Gießereikernen für die Automobilzulieferer-Industrie. Unter anderem für die erfolgreiche Anwendung der Kanban-Grundsätze wurde die Emil Müller GmbH zu einem Preisträger von „Bayerns Best 50“ im Jahre 2003. 

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