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  • 01.03.2006 | Kapitalanlage

    Investmentfonds mit Zertifikaten und Genussscheinen

    von Burkhard Baye, Itzehoe

    Mit schier unbegrenzter Formenvielfalt beeindrucken Zertifikate, seitdem sie vor fünf Jahren ihren Siegeszug an den Kapitalmärkten angetreten haben. Sprunghaft nahm ihre Zahl sogar in jener Phase zu, in der die Börse kriselte. Kein Wunder, dass auch private Anleger neugierig wurden, zumal die Banken als Emittenten die neue Anlage-Form stark forcierten. Die nachfolgenden Ausführungen erläutern, was sich hinter den Anlageformen verbirgt und gibt anhand eines Beispiels eine mögliche Empfehlung für eine vielversprechende Anlage ab. 

     

    Zertifikate

    Zertifikate gehören zu den Derivaten, also zu den „Abkömmlingen“, die sich auf ihre Basisinstrumente – oder „Underlyings“ – wie Aktien, Anleihen oder Rohstoffe beziehen, deren Wertentwicklung abbilden und sich an deren Preiserwartungen und Kursschwankungen orientieren. Zertifikate sind Schuldverschreibungen genau wie Anleihen. Im Gegensatz zu den Anleihen und deren Zinszahlungsverpflichtungen können die Bedingungen für Zertifikate völlig frei vereinbart werden. Das heißt, die Rückzahlung kann an beliebige Werte gekoppelt werden. Darin liegen zugleich Reiz und Risiko. Zertifikate sind also zum einen konservativ, zum anderen aber auch sehr riskant.  

     

    Enormer Popularität erfreuen sich Discount-Zertifikate, weil sie einen Preisnachlass zum Basisinvestment – also z.B. zur Aktie – bieten, der bereits bei gleich bleibendem Kurs zu einem satten Gewinn führt. Auf Grund des Discounts besteht für den Anleger sogar die Chance, bei einem Verlust innerhalb der Discount-Spanne noch ein Plus zu machen. All das muss allerdings genau zum Ende der festgelegten Laufzeit zutreffen, denn nur dann kann der Gewinn realisiert werden. Außerdem verhindert der so genannte „Cap“ (eine festgelegte Grenze, bis zu der ein Discount-Zertifikat an der Entwicklung des Basiswerts teilnimmt) überdimensional hohe Renditen. Beliebt sind auch Index-Zertifikate, die sich beispielsweise am Dax orientieren. Doch selbst dabei sind phantasievolle Varianten, die den Laien überfordern, denkbar. Noch mehr davon offerieren die Hebel-, Bandbreite-, Endlos-, Bonus-, Garantie- oder Rolling-Zertifikate. Bei manchen von ihnen muss man leider den Totalverlust stets im Visier haben. Spielarten also, die auf wirklich alle Bewegungen der Kapitalmärkte reagieren, die aber für den privaten Anleger völlig ungeeignet sind. Kritiker bemängeln darüber hinaus die nicht vorhandene Regulierung und die daraus resultierende wenig transparente Preisgestaltung des Vertriebs durch – in der Regel – die Banken. Das genaue Gegenteil zeichnet die Fondsbranche aus. Auch genießen Gelder, die in Fonds investiert sind, als Sondervermögen einen institutionellen Schutz, während die Rückzahlung bei Zertifikaten von der Bonität der jeweiligen Bank abhängt. Bei Insolvenz ist der Kunde nämlich sein Geld los. Wichtig ist nicht zuletzt, dass Bank und Anleger sich als Schuldner und Gläubiger gegenüberstehen, also unterschiedliche Interessen aufweisen. Dagegen zielt der Fondsmanager, der Zertifikate in das Portfolio aufnimmt, genau wie sein Anleger auf eine hohe Rendite.  

     

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