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  • 01.03.2006 | KZBV-Jahrbuch 2005

    Statistik: Zahl der Füllungen sinkt weiter – Laborkostenanteil so hoch wie nie!

    Vor einigen Wochen hat die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung das „KZBV-Jahrbuch 2005“ mit der statistischen Auswertung der vertragszahnärztlichen Tätigkeit im Jahr 2004 veröffentlicht. Einige besonders aufschlussreiche statistische Ergebnisse zur Abrechnung zahnärztlicher Leistungen stellen wir Ihnen in diesem Beitrag vor.  

    Praxisgebühr macht sich deutlich bemerkbar

    Insgesamt sank der Betrag, der für allgemeine, konservierende und chirurgische Behandlungen über die KZV abgerechnet wurde, um 2,3 Prozent, wofür maßgeblich die 2004 eingeführte Praxisgebühr verantwortlich ist. Ohne diese Zuzahlung seitens der Patienten wären die Gesamtausgaben für die drei Leistungsbereiche um 4,7 Prozent gestiegen. Auch bei der Zahl der abgerechneten Behandlungsfälle macht sich die Praxisgebühr bemerkbar: So lag die abgerechnete Gesamtfallzahl im Bereich konservierend-chirurgischer Leistungen 10,3 Prozent unter derjenigen des Vorjahres, wobei der Rückgang mit minus 13,4 Prozent in den neuen Bundesländern deutlich stärker war als in den alten Bundesländern mit 9,6 Prozent.  

    IP-Leistungen noch immer steigend

    Die Ausgaben für individualprophylaktische Leistungen erhöhten sich im Jahr 2004 gegenüber dem Vorjahr je Mitglied um 3,2 Prozent. Damit entfielen auf diesen Leistungsbereich (inklusive Früherkennungsuntersuchungen) 6 Prozent des Honorarvolumens aus allgemeiner, konservierender und chirurgischer Behandlung. Zum Vergleich: Im Jahr 1991 betrug dieser Anteil erst 0,8 Prozent. Dabei ist allerdings zu berücksichtigen, dass der Kreis der Anspruchsberechtigten inzwischen um die 6- bis 11-Jährigen erweitert wurde und dass mit der Fissurenversiegelung (IP 5) ein wesentlicher Kostenfaktor hinzugekommen ist. Insgesamt gesehen nahmen im Jahr 2004 in Deutschland 41,8 Prozent der Berechtigten IP-Leistungen in Anspruch, wobei der Zuwachs in den alten Bundesländern deutlich höher ausfiel als in den neuen. Insgesamt stellten jedoch die neuen Länder mit einer Quote von 50,2 Prozent die alten mit nur 40,3 Prozent deutlich in den Schatten.  

    Füllungszahlen weiter rückläufig

    Im Vergleich zu 2003 sank die Zahl der Füllungen in 2004 – bezogen auf die Anzahl der Mitglieder in der gesetzlichen Krankenversicherung – bundesweit um 3,7 Prozent, wobei die drei- und mehrflächigen Füllungen mit minus 4,6 Prozent den stärksten Rückgang aufwiesen. Damit hat sich der langfristige Abwärtstrend bei der Füllungstätigkeit in den deutschen Zahnarztpraxen weiter fortgesetzt. Dies deutet auf einen weiter verbesserten allgemeinen Mundgesundheitszustand der Bevölkerung hin. Vergleicht man neue und alte Bundesländer, so fällt auf, dass der Rückgang der mehrflächigen Füllungen in den alten Bundesländern gravierender ist als in den neuen Ländern. Damit dürfte diese Verbesserung vor allem die alten Bundesländer betreffen.  

    Prothetikausgaben gesunken – Laborkostenanteil gestiegen

    Im Bereich Zahnersatz sanken die Ausgaben je Mitglied bundesweit um 1,8 Prozent (West: minus 2,2 Prozent, Ost: plus 0,5 Prozent). Diese Entwicklung wurde maßgeblich durch die Anfang 2004 in Kraft getretene Bema-Umstrukturierung beeinflusst. Der Anteil der Material- und Laborkosten stieg dabei deutlich an: Lag dieser Wert im Jahr 1976 noch bei 45,6 Prozent, so erhöhte er sich bis zum Jahr 2004 auf eindrucksvolle 62,4 Prozent. Das bedeutet, dass das zahnärztliche Honorar im Durchschnitt fast nur noch ein Drittel der Gesamtkosten einer prothetischen Versorgung ausmacht.  

    Deutliche Verschiebungen bei Einzelkronen und Zahnersatz

    In den alten Bundesländern drückt sich die deutlich verbesserte Mundgesundheitssituation auch dadurch aus, dass die Zahl der Einzelkronen je Mitglied gegenüber dem Jahr 1987 um 44 und die der Brücken um 5 Prozent zugenommen hat, während die Zahl der Teilprothesen um 15 und die der Totalprothesen sogar um 35 Prozent zurückging. Legt man dagegen den Zeitraum von 1997 bis 2004 zu Grunde, so erkennt man in Gesamtdeutschland – bezogen auf die Anzahl der Mitglieder – einen Rückgang bei den Einzelkronen um 14, bei den Brücken um 26 und bei den Teilprothesen um 3 Prozent. Dagegen legten Totalprothesen um 5 Prozent zu.  

    Punktwerte real rückläufig