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  • · Fachbeitrag · Prothetik

    So vermeiden Sie Honorarverluste durch richtige Dokumentation von Reparaturen am Zahnersatz

    von Jasmin Klecker, ZMV, ZAMA ‒ Praxismanagement, zama-management.de

    | Reparaturen werden im Behandlungsalltag oft nur als lästiges Beiwerk empfunden. Die Dokumentationen sind daher häufig sehr minimalistisch. Die Folgen sind vielfältig, oft entstehen sowohl für die Zahnarztpraxis als auch für das Dentallabor erhebliche finanzielle Verluste. Eine Optimierung der Dokumentation hilft, diese zu vermeiden. Das gilt auch und gerade für sog. Kulanzfälle zulasten der Zahnarztpraxis. |

    Umgang mit sog. Kulanzfällen in der Praxis oft unkritisch

    In meiner langjährigen Beobachtung von banal wirkenden Bruchreparaturen musste ich feststellen, dass Reparaturen von sog. Kulanzfällen oft ohne eingehende Prüfung als solche dokumentiert und kommuniziert wurden. Die folgenden Ausführungen sind das Ergebnis eigener Recherche im Rahmen der persönlichen Praxiserfahrungen. Sie basieren auf näherer Analyse von rund 100 Behandlungsfällen sowie auf Gesprächen mit Zahnärzten, Praxispersonal und Zahntechnikern. Es handelt sich dabei weder um eine inhaltliche noch die Art der Ausführung betreffende Recherche. Diese stellt nicht die Wertigkeit der zahnärztlichen Tätigkeit infrage, sondern ist lediglich eine persönliche Informationssammlung zur Honoraranalyse. Die Auswertung der Informationen ermöglicht es, vermeidbare Kulanzeinträge kritisch zu hinterfragen bzw. sogar begründet abzuweisen und dadurch das Honorar der Praxis zu sichern.

     

    • Rechercheergebnisse zu rund 100 Behandlungsfällen (Mehrfachnennungen möglich*)
    • 10 Patienten haben die Prothese fallen lassen ‒ keine Kulanz
    • 3 Patienten haben eigenmächtig die Prothese bearbeitet ‒ keine Kulanz
    • 2 Patienten haben bei Näharbeiten den Faden abgebissen ‒ keine Kulanz
    • 2 Patienten erzählten von Essgewohnheiten wie dem Abnagen von Knochen oder harter Brotkrusten ‒ keine Kulanz
    • 15 Patienten berichteten von Störkontakten vor dem eigentlichen Bruch ‒ Kulanz, da der Zahnarzt ggf. die Abnahme der Versorgung an eine ZFA delegiert hatte, ohne den Patienten erneut zu untersuchen
    • 40 Patienten hatten eine schaukelnde Prothese, die Unterfütterung war angezeigt ‒ Kulanz hängt davon ab, ob der Patient keinen entsprechenden Termin erhalten oder diesen nicht wahrgenommen hat (s. u.)
    • 12 Patienten haben keinen Termin vereinbart, obwohl sie informiert wurden ‒ keine Kulanz
    • 3 Patienten mussten krankheitsbedingt den Termin verschieben ‒ Kulanz abhängig vom Nachweis der Erkrankung
    • 2 Patienten hatten einen Termin, aber die Prothese ist vorher frakturiert ‒ Kulanz abhängig von Termin, Abstand und Ursache der verzögerten Folgebehandlung
    • Bei 50 Patienten waren es Reparaturen unterschiedlicher Frakturen ‒ keine Kulanz (s. u.)
      • 25 Patienten wurden dank der guten Dokumentation der zahntechnischen Labore gefiltert,
      • 25 Patienten über Dokumentationsrecherche bzw. gründliches Ausfüllen des Bemerkungsfelds und der Planbeschreibung in der Praxissoftware
    • 20 Bruchreparaturen an Interimsprothesen, deren Tragedauer deutlich überschritten wurde ‒ keine Kulanz