01.04.2022 · Nachricht · Die 14 häufigsten Fehler im Rahmen der Unternehmensnachfolge

Fehler der Woche in der familieninternen Unternehmensnachfolge: „Das Rollenproblem“

von Tim Richter, www.richter-unternehmensberatung.de

| An dieser Stelle informieren wir Sie einmal in der Woche über die häufigsten Fehler, die zum Scheitern einer familieninternen Unternehmensnachfolge führen können und erläutert, wie diese zu vermeiden sind. Der Fokus liegt dabei auf emotionalen, zwischenmenschlichen und psychologischen Aspekten. |

8. Fehler: Das Rollenproblem

Beim Rollenproblem kommt es zu einer ungewollten Vermischung der privaten bzw. familiären und der geschäftlichen Rolle zwischen den beiden Generationen. Diese entsteht unterschwellig durch eine nicht wertschätzende Kommunikation oder unbedachtes Verhalten. Beide Generationen sind sich ihrer Rollen meist nicht bewusst, wenn sie miteinander kommunizieren.

Beispiel

Vater und Tochter sind beide Geschäftsführer im Unternehmen. Er sagt zu ihr: „Denkst du bitte an die Besprechung morgen um 10:00 Uhr. Ich möchte pünktlich beginnen“. Ist es in der Kindheit bzw. Jugend immer wieder zu Problemen wegen der Pünktlichkeit der Tochter gekommen, kann diese Aussage von der Tochter falsch verstanden werden. Dies hängt u. a. von der Art und dem Tonfall der Kommunikation durch den Vater sowie von der Tagesform der Tochter ab. Möglicherweise fühlt sich die Tochter wie das kleine Kind oder die Jugendliche von früher behandelt und entsprechende negative Emotionen werden ausgelöst. Häufen sich solche Vorfälle, kann dies dazu führen, dass die Nachfolgegeneration aus dem Unternehmen ausscheidet und die Nachfolge damit gescheitert ist.

Durch die folgenden Maßnahmen können die negativen Auswirkungen des Rollenproblems, wenn auch nicht vermieden, zumindest verringert werden:

Übersicht / Maßnahmen zur Konfliktvermeidung

1. Beide Parteien müssen sich der Rollenproblematik bewusst sein. Da sich das Rollenproblem gerade in der familieninternen Nachfolge nicht vermeiden lässt, ist es wichtig, dass sich beide Generationen mit dem Rollenproblem, dessen möglichen Auslösern und den Folgen grundsätzlich beschäftigen. Oft hilft das grundlegende Verständnis dabei, Konflikte zu vermeiden.

2. Wenn es zu einer Vermischung der Rollen kommt, ist es wichtig, dies umgehend offen und ehrlich anzusprechen, damit daraus keine Konflikte zwischen den Generationen entstehen und die andere Partei ggf. Rückschlüsse für ihre zukünftige Kommunikation oder ihr Verhalten ziehen kann. Auch sollten die möglichen Gründe für die Vermischung aufgearbeitet werden, um mit den Themen aus der Vergangenheit abschließen zu können.

3. Unterschiedliche Auffassungen müssen besprochen werden. Dabei ist auf eine rollenneutrale Kommunikation zu achten.

Quelle | Die 14 häufigsten Fehler im Rahmen der Unternehmensnachfolge werden von Tim Richter, www.richter-unternehmensberatung.de zur Verfügung gestellt.

Quelle: ID 47993464