28.05.2021 · Fachbeitrag · Praxisangebot

Seilspringen als Trendsportart: Rope Skipping in der Physiopraxis

von Physiotherapeut/Sportwissenschaftler M. A. Thomas Colshorn, Bremen

| Immer wieder erleben alte Sportarten ein Revival und erblühen unter neuem Namen zum Fitnesstrend. Das gilt auch für das gute alte Seilspringen, das im 21. Jahrhundert unter dem Banner „Rope Skipping“ firmiert und sogar als Wettkampfsportart praktiziert wird. So weit muss man nicht gehen, aber das Seilspringen lässt sich hervorragend in der Physiotherapie einsetzen. Warum das sinnvoll ist und wie das geht, zeigt dieser Beitrag. |

Seilspringen wird unterschätzt

Sportler kennen das von früher: Da musste man vor dem Training zum Aufwärmen erst einmal Seilspringen. Eine eher monotone Angelegenheit, die kaum Spaß machte, dafür umso anstrengender war. Und genau das ist der Punkt: Seilspringen ist eine sehr effektive Trainingsform. Zum einen fordert es nahezu den gesamten Körper. Alle Bein- und Hüftmuskeln müssen arbeiten, außerdem die Arme, dazu das Herz-Kreislauf-System sowie die Atmung.

• Weitere Vorteile des Seilspringens: einfach, kostengünstig und vielseitig

• Seilspringen ist nicht zu kompliziert und schnell erlernbar. Wer Koordinations- und Rhythmusprobleme hat, wird sie durch das Springen schnell los.

• Sie benötigen nur ein Mindestmaß an Ausstattung. Dasselbe gilt für den Raum: Wer möchte, kann auch zu Hause im Wohnzimmer trainieren ‒ vorausgesetzt, der Nachbar, der unter Ihnen wohnt, beschwert sich nicht.

• Die Trainingsintensität ist stufenlos steuerbar, vom reinen und eher entspannten Cool-down bis hin zum hochintensiven Intervalltraining.

• Ausdauer lässt sich genauso gut trainieren wie Schnell- und Explosivkraft.

• Wer kreativ veranlagt ist, kann

• • zusätzliche Schwierigkeiten in Form von bestimmten Koordinationsaufgaben einbauen,

• • nach einem vorgegebenen Rhythmus (Musik) trainieren oder sogar

• • sportartspezifische Übungen und Bewegungen (Lauf-ABC) miteinbeziehen.