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  • · Fachbeitrag · Verrechnungspreise

    Konzerninterne Darlehen nach § 1 Abs. 3d AStG ‒ steuerliche Herausforderungen (Teil 1)

    von StB Dr. Jens Denninger, München und Dr. Stefan Greil, LL. M., Berlin

    | Finanzierungstransaktionen zwischen verbundenen Unternehmen stehen zunehmend im Fokus der Betriebsprüfung. Dabei wird die korrekte Gewinnzuordnung zwischen den Unternehmen diskutiert, da diese Transaktionen unter dem Vorbehalt des Fremdvergleichs stehen. Mit § 1 Abs. 3d AStG schafft der Gesetzgeber neue Vorgaben für die steuerliche Anerkennung solcher Finanzierungen und definiert nun verbindlich, wann diese als fremdüblich gelten ‒ sowohl dem Grunde als auch der Höhe nach. Maßgeblich ist dabei die wirtschaftliche Einordnung und nicht allein die zivilrechtliche Ausgestaltung. |

    1. Einführung

    Da Kapital sehr mobil ist, eignen sich Finanzierungsstrukturen besonders für potenzielle Gewinnverlagerungen. Denn Unternehmen sind darauf bedacht, ihre Kosten zu senken, was auch eine Reduktion des Steueraufwands beinhaltet. Dies ruft bei Steuerverwaltungen in Ländern mit hohen Unternehmenssteuersätzen eine gewisse, teilweise berechtigte Skepsis hervor.

     

    Der Gesetzgeber hat mit Wirkung zum Veranlagungs- bzw. Erhebungszeitraum 2024 neue Regelungen zur Interpretation des Fremdvergleichsgrundsatzes in § 1 Abs. 3d und 3e AStG eingeführt. Der nachfolgende Beitrag ist Teil 1 einer dreiteiligen Beitragsserie zu § 1 Abs. 3d AStG und geht zunächst auf die grundlegenden Herausforderungen für Konzernfinanzierungen sowie die Entwicklung der Rechtsprechung, Gesetzgebung und Verwaltungsauffassung in jüngster Vergangenheit ein. Im zweiten und dritten Teil werden die gesetzlichen Vorgaben an Praxisbeispielen erläutert. Hierbei wird der Standardgeschäftsvorfall des § 1 Abs. 3d S. 2 AStG in Form eines Darlehens zwischen zwei verbundenen Unternehmen ohne Einschaltung einer funktions- und risikoarmen Finanzierungsgesellschaft betrachtet (vgl. dazu Greil/Padwalkar, Tax Notes International, Vol. 117 (2025), 10.).