· Fachbeitrag · Verrechnungspreise
Wertschöpfungsbasierte Vergütung von Produktionsgesellschaften ‒ Teil 1: BEPS-Vorgaben
von StB Marc Oppermann, Düsseldorf
| In Betriebsprüfungen werden Renditen von ausländischen, aber auch inländischen Produktionsunternehmen häufig kritisch gesehen. Zentraler Angriffs- bzw. Diskussionspunkt ist vielfach die vom Steuerpflichtigen vorgenommene Klassifizierung der Produktionsgesellschaft als Entrepreneur/ Strategieträger oder Routinegesellschaft. Im Falle ausländischer Produktionsgesellschaften werden hohe Renditen der Produktionsgesellschaft, die mit vergleichsweise geringen Renditen der inländischen Muttergesellschaft einhergehen, typischerweise aufgegriffen. Nachfolgend soll an einem vereinfachten Musterfall die zutreffende Ermittlung einer wertschöpfungsbasierten Vergütung für Produktionsgesellschaften vorgestellt werden. |
1. Musterfall

Der US-amerikanische Industriekonzern M-Corporation hat vor einigen Jahren die inländische T-GmbH übernommen, welche in Deutschland Maschinen produzierte und diese auf eigene Rechnung weltweit vertrieb. Aufgrund eines stetig gestiegenen Kostendrucks (insbesondere der Lohnkosten) beschloss das Headquarter in den USA im Jahre 2021, die immer noch gewinnbringende Produktion bei der T-GmbH einzustellen und diese auf eine neue Konzerneinheit in Rumänien zu verlagern (s. zu dieser Funktionsverlagerung Oppermann, PIStB 22, 139). Seitdem fungiert die rumänische Tochtergesellschaft als Auftragsfertiger (sog. Contract Manufacturer) des deutschen Prinzipals bzw. Strategieträgers.
Um sicherzustellen, dass die ursprüngliche Einstufung der rumänischen Tochtergesellschaft als Auftragsfertiger ‒ und nicht als Lohnfertiger (sog. Toll Manufacturer) aufgrund eines zwischenzeitlich verminderten Funktions- und Risikoprofils ‒ zutreffend ist, soll die damalige Funktions- und Risikoanalyse Anfang 2025 überprüft werden.
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