25.08.2017 · Fachbeitrag · Der Praxisfall

Die Kinderbehandlung vollständig berechnen

von Sandra Gade, Fachwirtin für zahnärztliches Praxismanagement, Buchholz

| Dieser Beitrag zeigt anhand eines Praxisfalls die vollständige und korrekte Berechnung der Leistungen bei der Kinderbehandlung auf. |

Erstuntersuchung, Fissurenversiegelung und Kariesrisikotest

Erstuntersuchung
Leistungsbeschreibung	GOÄ/GOZ	Anzahl
Das Kind kann sich aufgrund seines Alters noch nicht zu seiner Anamnese äußern bzw. diese näher erläutern. Daher wird der Anamnesebogen des Kindes mit der Mutter besprochen. Die Ä4 ist zusammen zur GOZ-Nr. 0010 und Ä1 berechnungsfähig.	Ä4	1
Eingehende Untersuchung, vollständige Befundaufnahme Diagnose: Vollständiges Gebiss mit 28 Zähnen. Karies an 46, viele Zahnbeläge. Bitte beachten: Die eingehende Untersuchung enthält in der Leistungsbeschreibung keinen Hinweis darauf, wie oft diese berechnet werden darf. Bei Kindern mit hohem Kariesrisiko ist es also möglich, dies auch mehrfach im Quartal zu erbringen (falls medizinisch notwendig).	0010	1
Laserfluoreszenz-Kariesdiagnostik mithilfe einer Lichtsonde. Diese Leistung ist nicht in der GOZ/GOÄ enthalten und laut Bundeszahnärztekammer analog zu berechnen (nach § 6 Abs.1 GOZ).	Analog	1
PSI-Code Diagnose: in allen Sextanten Code 2.	4005	1
Dem Kind und der Mutter wird der Kariesbefall gezeigt und über die Entstehung beraten.	Ä1	1
Röntgenaufnahme Zahn 46 Diagnose: CP	Ä5000	1
Bissflügelaufnahmen Diagnose: Initial-Karies an verschiedenen Zähnen Bitte beachten: Die Röntgenaufnahmen werden bei Privatpatienten je Aufnahme berechnet. Eine mehrfache Berechnung bei unterschiedlichen Projektionen je Zahn ist im Falle einer medizinischen Notwendigkeit möglich.	Ä5000	2
Speicheltest zur Bestimmung des Kariesrisikos Die Leistung ist nicht in der GOZ/GOÄ enthalten und laut Bundeszahnärztekammer analog zu berechnen (nach § 6 Abs.1 GOZ).	Analog	1

Erweiterte Fissurenversiegelung des Zahns 36 und Besprechung des Kariesrisikotests
Leistungsbeschreibung	GOÄ/GOZ	Anzahl
Die Mutter wird im Besprechungszimmer ‒ ohne das Kind ‒ über schlechte Ernährungsgewohnheiten des Kindes aufgeklärt und es werden Anweisungen zur Beseitigung von schädlichen Gewohnheiten und Dysfunktionen gegeben. Es empfiehlt sich, in der Rechnung zu begründen, dass bei der Nr. 6190 die Mutter in einer separaten Sitzung beraten wurde. Beispiel: Getrennt erbrachte Leistungen in unterschiedlichen Sitzungen am selben Tag.	6190	1
Beratung des Kindes über die Entstehung von Karies	Ä1	1
Symptombezogene Untersuchung des Zahnes 36 Diagnose: Initialkaries an den occlusalen Fissuren	Ä5	1
Entfernung von harten und weichen Zahnbelägen (36)	4055	1
Leistungsbeschreibung	GOÄ/GOZ	Anzahl
Absolute Trockenlegung mithilfe von Kofferdam Bitte beachten: Wird der Kofferdam während der Behandlung z. B. wegen einer nötigen Röntgenaufnahme oder bei einer notwendigen Pause für das Kind entfernt und anschließend wieder gespannt, löst dies erneut die Nr. 2040 aus.	2040	1
Erweiterung der occlusalen Fissuren mit feinem Diamant, Versiegelung der erweiterten Fissuren in dentinadhäsiver Technik Laut Kommentar der Bundeszahnärztekammer aus dem Jahr 2017 wird die erweiterte Fissurenversiegelung wie eine definitive Füllung berechnet.	2060	1
Versiegelung der buccalen Fissur mit lichtaushärtendem Kunststoff Die Berechnung einer erweiterten Fissurenversiegelung erfolgt nach der Nr. 2050 bzw.Nr. 2060. Für das Versiegeln der Restfissur ist die Nr. 2000 berechnungsfähig.	2000	1
Relative Trockenlegung und Fluoridierung aller Zähne mit Fluoridlack	1020	1