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  • 04.03.2021 · Anhängiges Verfahren · EGRL 112/2006 Art 167 · C-98/21

    Geschäftsleitende Holding, Steuerpflichtige Ausgangsumsätze, Tochtergesellschaften, Vorsteuerabzug

    Letzte Änderung: 4. März 2021, 01:00 Uhr, Aufgenommen: 4. März 2021, 11:12 Uhr

    Vorabentscheidungsersuchen des Bundesfinanzhofs vom 23.09.2020, eingereicht am 15.02.2021, zu folgenden Fragen:

    1. Sind unter Umständen wie denen des Ausgangsverfahrens Art. 168 Buchst. a in Verbindung mit Art. 167 der Richtlinie 2006/112/EG des Rates vom 28.11.2006 über das gemeinsame Mehrwertsteuersystem dahin gehend auszulegen, dass einer geschäftsleitenden Holding, die steuerpflichtige Ausgangsumsätze an Tochtergesellschaften ausführt, das Recht auf Vorsteuerabzug auch für Leistungen, die sie von Dritten bezieht und gegen die Gewährung einer Beteiligung am allgemeinen Gewinn in die Tochtergesellschaften einlegt, zusteht, obwohl die bezogenen Eingangsleistungen nicht in direktem und unmittelbarem Zusammenhang mit den eigenen Umsätzen der Holding, sondern mit den (weitgehend) steuerfreien Tätigkeiten der Tochtergesellschaften stehen, die bezogenen Eingangsleistungen in den Preis der (an die Tochtergesellschaften erbrachten) steuerpflichtigen Umsätze keinen Eingang finden und nicht zu den allgemeinen Kostenelementen der eigenen wirtschaftlichen Tätigkeit der Holding gehören?

    2. Falls die Frage 1 bejaht wird: Stellt es einen Rechtsmissbrauch im Sinne der Rechtsprechung des Gerichtshofs der Europäischen Union dar, wenn eine geschäftsleitende Holding derart in den Leistungsbezug von Tochtergesellschaften "zwischengeschaltet" wird, dass sie die Leistungen, für die den Tochtergesellschaften bei unmittelbarem Leistungsbezug kein Recht auf Vorsteuerabzug zustünde, selbst bezieht, in die Tochtergesellschaften gegen Beteiligung an deren Gewinn einlegt und anschließend unter Berufung auf ihre Stellung als geschäftsleitende Holding den vollen Vorsteuerabzug aus den Eingangsleistungen geltend macht, oder kann diese Zwischenschaltung durch außersteuerrechtliche Gründe gerechtfertigt werden, obwohl der volle Vorsteuerabzug an sich systemwidrig ist und zu einem Wettbewerbsvorteil von Holding-Konstruktionen gegenüber einstufigen Unternehmen führen würde?

    Gericht: Europäischer Gerichtshof

    Aktenzeichen: C-98/21

    Vorinstanz: BFH-Urteil vom 23.09.2020, XI R 22/18

    Normen: EGRL 112/2006 Art 167, EGRL 112/2006 Art 168 Buchst a, AO § 42, UStG § 15 Abs 1 Nr 1

    Rechtsmittel: Vorabentscheidungsersuchen