· Fachbeitrag · Diagnostik
Wann können histologische Untersuchungen nach den Nrn. 4802 und 4815 gesteigert werden?
| FRAGE: „Ich habe eine Frage zu den histologischen Untersuchungen nach den Nrn. 4802 und 4815. Würden Sie diese bei den folgenden drei Gegebenheiten wie folgt steigern: Tumorklassifikation 3,5-fach, Tuschemarkierung 3,0-fach sowie Melanom und Lentigo maligna 3,5-fach?“ |
Antwort: Da die Nr. 4802 GOÄ bereits den Tatbestand der besonders schwierigen Aufbereitung erfüllt, muss hier das Bemessungskriterium „Schwierigkeit“ entfallen. Ggf. könnte hier ein belegbarer zeitlicher Mehraufwand als Begründungskriterium angeführt werden. Bei Nr. 4815 wäre das Kriterium „Schwierigkeit“ belegbar allerdings möglich.
Zusätzlich ist zu beachten, dass bei immunhistochemischer Färbung die Nr. 4815 (analog) ggf. mehrfach berechnet werden könnte (vgl. Beschluss des Gebührenordnungsausschusses der Bundesärztekammer [BÄK] vom 17.12.1998 sowie BÄK-Schreiben an den PKV-Verband vom 08.04.1999; PKV-Az. 450/3/4/11 über die Abrechnung der in der GOÄ nicht enthaltenen immunhistochemischen Färbung). Pro immunhistochemischer Färbung eines Präparats ist nach dem o. a. Beschluss die Leistungsziffer 4815 zweimal berechnungsfähig (Beschluss bestätigt in der 3. Sitzung des Gebührenordnungsausschusses vom 18.05.2000).
MERKE | Dem Beschluss lag zugrunde, eine gesonderte Position im Analogverzeichnis der BÄK einzuführen: „Nr. A 4830 ‒ Histologische Untersuchung eines Materials unter Anwendung eines immunhistochemischen Verfahrens, analog zweimal Nr. 4815 GOÄ, 700 Punkte“. Dies kam jedoch nicht zustande, weil sich die Vertreter von BÄK und PKV-Verband nicht einigen konnten. Daher wird die Nr. A 4830 als Platzhalter geführt. |
Die immunhistochemischen Techniken werden vor allem in folgendem Zusammenhang eingesetzt:
- Bestimmung von prognostischen und prädiktiven Faktoren
- Klassifizierung und Diagnostik von wenig differenzierten ggf. malignen Tumoren
- Selektive Darstellung bestimmter Zelltypen zur Beurteilung derer Frequenz und Verteilung im Gewebe.