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  • · Fachbeitrag · Umfrage

    Planbare Eingriffe: Zweitmeinung wird mehrheitlich gefolgt

    | Viele Patienten in Deutschland zweifeln an der Notwendigkeit von planbaren medizinischen Eingriffen. Das belegt eine repräsentative Barmer-Erhebung, für die im März bundesweit 1.000 Erwachsene befragt wurden. |

     

    Demnach ist mehr als jeder Zweite (56 Prozent) unsicher, ob die Operation tatsächlich notwendig ist. Aber nur 57 Prozent der Befragten mit einem planbaren medizinischen Eingriff veranlassen ihre Zweifel, sich eine Zweitmeinung einzuholen (Details zum Zweitmeinungsverfahren im CB 02/2019, Seite 3). Dabei zeige die Umfrage, dass die Meinung anderer Ärzte in nicht wenigen Fällen ganz anders ausfalle. Zwar gäben 72 Prozent der Befragten an, die Diagnose bestätigt bekommen zu haben (21 Prozent bekämen die Therapieempfehlung bestätigt), 8 Prozent erhielten jedoch eine andere Diagnose und 17 Prozent eine andere Therapieempfehlung. Am häufigsten holten die Befragten Zweitmeinungen ein, wenn es um planbare Eingriffe im Bereich der Orthopädie und Unfallchirurgie (27 Prozent) und der allgemeinen Chirurgie (24 Prozent), der Gynäkologie (zehn Prozent) sowie der Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde (acht Prozent) ging. Am häufigsten ging es bei Zweitmeinungen um Eingriffe am Bewegungsapparat (19 Prozent), dem Verdauungstrakt und den Geschlechtsorganen (jeweils neun Prozent).

     

    Von den Befragten, die keine Zweitmeinung eingeholt haben, nennen 67 Prozent als Grund für den Verzicht, dass sie die Notwendigkeit des Eingriffs nicht bezweifelten und mehr als jeder Zweite (55 Prozent) fühlte sich vom Arzt ausreichend aufgeklärt.

     

    Wer zwei Meinungen höre, folge laut Umfrage zu mehr als der Hälfte der Alternativauffassung (56 Prozent). Je höher Einkommen und Bildung, desto öfter würden weitere Meinungen erfragt, wobei die 40- bis 49-Jährigen als besonders kritisch auffielen. Leitkriterium für die letztendliche Entscheidung der Patienten ist dann eine Abwägung zwischen möglichen Risiken und dem zu erwartenden persönlichen Nutzen des Eingriffs (58 Prozent). Der Ruf der Klinik, in dem der Eingriff stattfinden sollte, war für ein Drittel der Befragten entscheidend.

     

    Weiterführender Hinweis

    • Die kompletten Ergebnisse der Barmer-Umfrage zum Thema Zweitmeinung finden Sie unter www.barmer.de/p011751.
    Quelle: Ausgabe 08 / 2019 | Seite 1 | ID 46018264