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  • · Fachbeitrag · Patientenkommunikation

    Rassismus in der Medizin: Diagnoseprobleme mit transkultureller Kompetenz lösen

    von Alexandra Buba M. A., Wirtschaftsjournalistin, Fuchsmühl

    | Wo kommt es in der Behandlung von Patienten mit Migrationshintergrund bzw. fremder Ethnien besonders häufig zu rassistisch begründeter Diskriminierung? Die Antwort ist schwierig, da belastbare Zahlen bislang für Deutschland fehlen und die Anti-Rassismus-Forschung vor allen Dingen in den USA Tradition hat, wo der Fokus auf der afroamerikanischen Bevölkerungsgruppe liegt. Einige Aspekte lassen sich dennoch übertragen. |

    15 Prozent der Befragten meiden Gesundheitssystem

    Am besten erforscht ist struktureller Rassismus im Gesundheitswesen für die Gruppe der Afroamerikaner in den USA. Unter den 22,3 Mio. Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland machen jedoch Schwarze, afrikanische und afrodiasporische Menschen mit etwa einer Mio. Zugehörigen nur eine Minderheit aus. Ungeachtet dessen war es bislang auch in Deutschland vor allem die afrikanischstämmige Community, die sich umfassend mit der Erfassung des strukturellen Rassismus beschäftigt hat. So erleben laut Erhebungen des „Afrozensus“, einer Online-Befragung des Berliner Each One Teach One (EOTO) e. V., 60 Prozent der Befragten oft oder sehr häufig Diskriminierung im Gesundheits- und Pflegebereich. 15 Prozent der Befragten haben außerdem angegeben, das Gesundheitswesen in den vergangenen Jahren aus Angst vor Diskriminierung gemieden zu haben.

    Hauttypologie: Bildmaterial für die Dermatologie

    Unabhängig von den persönlichen Diskriminierungserfahrungen der Betroffenen wird auch im strukturellen Bereich die dunkle Hautfarbe am häufigsten als Problem thematisiert: So lassen sich bestimmte Erkrankungen der Haut schwerer diagnostizieren; Tumoren, Leberflecken und Melanomen lassen sich aber nicht nur schwerer erkennen, sondern sind aufgrund des höheren UV-Eigenschutzes auch seltener als bei hellhäutigen Menschen.