Praxiswissen auf den Punkt gebracht.
logo
  • Meine Produkte
    Bitte melden Sie sich an, um Ihre Produkte zu sehen.
Menu Menu
MyIww MyIww
  • · Fachbeitrag · Nachhaltigkeit

    Kosten dämpfen durch Entsorgungsmanagement und Recycling

    von Ursula Katthöfer, Wissenschaftsjournalistin, Bonn, textwiese.com

    | Noch vor zehn Jahren wurden Müllberge aus Einwegprodukten in Krankenhäusern als gegeben hingenommen. Aus Kosten- und Hygienegründen ginge es nicht anders. Diese Sicht ändert sich. Das Universitätsklinikum Bonn (UKB) mit etwa 500.000 Patienten pro Jahr macht gute Erfahrungen mit Entsorgungsmanagement und Recycling. Das zahlt sich auch finanziell aus. |

    Durch Metallrecycling fast 40.000 kg CO2 pro Jahr eingespart

    „Viele der im OP eingesetzten Instrumente enthalten wertvolle Rohstoffe“, sagt Prof. Dr. Jörg Kalff, Direktor der Klinik für Allgemein-, Viszeral, Thorax- und Gefäßchirurgie am UKB. Um Metallanteile wieder aufzubereiten und die Abfallmengen zu verringern, lässt die Klinik Einweggeräte wie Ultraschallscheren oder Klammernaht-Geräte vom Start-up Resourcify recyceln. Dazu werden alle nicht infektiösen Einweggeräte in der Mikrobiologie des Klinikums sterilisiert, bevor das Entsorgungsunternehmen sie abholt. Was früher verbrannt wurde, wird heute stofflich wiederverwertet und bleibt im Rohstoffkreislauf. Das fällt auch unter Klimaschutz. „Wenn wir das wiederverwertbare Material auf zehn Kliniken am UKB hochrechnen, kommen wir auf fast 40.000 kg CO2 pro Jahr, die dadurch eingespart werden können“, erläutert Dr. Jonas Dohmen, Facharzt der Klinik für Chirurgie.

    Digitales Wertstoffmanagement erhöht Recyclingquote

    Das Recycling der Einweginstrumente ist ein Baustein der Nachhaltigkeitsstrategie des Klinikums, das ebenso wie die Stadt Bonn bis 2035 klimaneutral sein will. „Wir versuchen, dieses Ziel früher zu erreichen“, sagt Michael Schmitz, Abteilungsleiter Facility Management und Leiter der Stabsstelle Nachhaltigkeit. Seine Abteilung kümmert sich u. a. um Entsorgung und Recycling, die Schmitz komplett neu organisierte. „Noch vor einigen Jahren hatten wir eine schlechte Datenlage über Abfälle, Recycling und Entsorgungswege“, sagt er. Heute gibt es ein digitales Entsorgungsmanagement. Wo immer Abfälle entstehen, stehen Sammelbehältnisse in fest zugeordneten Farben. Bronchoskope und Endoskope landen z. B. in grünen Behältern, auf die jeweils ein QR-Code geklebt ist. Ist ein Behälter voll, reicht das Scannen des Codes per Smartphone, um das Entsorgungsteam zu benachrichtigen. Es holt den Behälter bei einer Routinetour ab, Fahrten für halbleere Behälter entfallen. In der Mikrobiologie werden die Instrumente in einem Autoklaven sterilisiert, bevor sie zum Recycling das UKB verlassen.