29.08.2025 · Fachbeitrag · Krankenkassen

AOK: Kliniken sind unzureichend auf die wachsende Zahl hochbetagter Patienten vorbereitet

von Ursula Katthöfer, Wissenschaftsjournalistin, Bonn, textwiese.com

| Die Krankenhäuser in Deutschland müssen in den kommenden Jahren mit weniger Personal eine deutlich steigende Zahl hochaltriger Patienten versorgen. Auf diese doppelte demografische Herausforderung sind die Kliniken bisher nur unzureichend vorbereitet. So der AOK-Bundesverband, der dazu den Krankenhaus-Report 2025 mit dem Titel „Versorgung Hochbetagter“ des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) vorstellte. |

Menschen über 80 Jahren bleiben etwa doppelt so lange im Krankenhaus und verursachen etwa siebenmal so viel Kosten wie Menschen unter 60

Statistiken verdeutlichen die Kosten, die bei der klinischen Versorgung hochbetagter Patienten entstehen: Laut Krankenhaus-Report verbringen Menschen über 80 Jahren mit durchschnittlich 8,1 Tagen fast doppelt so viel Zeit im Krankenhaus wie Menschen unter 60. Die durchschnittlichen Krankenhaus-Kosten waren bei den über 80-Jährigen im Jahr 2023 mit 3.351 Euro fast sieben Mal so hoch wie bei den unter 60-Jährigen mit 470 Euro. Bliebe es bei den bisherigen Strukturen, würden die Kosten weiter steigen, weil die geburtenstarken Jahrgänge ‒ die sogenannten Boomer ‒ ins Seniorenalter kommen.

Deutliche regionale Unterschiede

Dem Report zufolge haben sich die Versorgungsmuster Hochbetagter in den vergangenen zehn Jahren kaum verändert: Nach wie vor entfalle über die Hälfte der Ausgaben für ihre Versorgung auf das Krankenhaus. Auffallend seien die regionalen Unterschiede: Im Jahr 2023 wurden in NRW ‒ dem Land mit der höchsten Krankenhausdichte ‒ 68 Krankenhaus-Aufenthalte Hochbetagter je 100 Einwohner gezählt. In Baden-Württemberg waren es 50 Klinikbehandlungen je 100 Einwohner.