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  • · Fachbeitrag · Kommunikation

    „speak up“ ‒ Ich-Botschaften sind besser als zu sagen „Du machst da einen Fehler!“

    | Mitarbeiter schweigen oft, wenn sie Bedenken in Bezug auf die Patientensicherheit haben. Einerseits, weil sie nicht gelernt haben, ihre Zweifel gut vorzubringen. Andererseits, weil das Klima an der Klinik dies (scheinbar) nicht zulässt. Fachleute kennen Tipps, wie sich beides verbessern lässt. Denn „speak up“, seine Meinung sagen, kann Patienten vor Schaden bewahren, den Kollegen vor einem nicht wieder gut zu machenden Fehler und die Klinik vor einem Reputationsverlust. Mit Prof. Dr. David Schwappach sprach Medizinjournalistin Dr. med. Martina Frei. |

     

    Frage: In Ihrer Umfrage unter Pflegenden und Ärzten gaben bis zu 80 Prozent an, in den letzten vier Wochen einen Vorfall erlebt zu haben, der die Patientensicherheit gefährdet habe. In bis zu 40 Prozent der Fälle schwieg der Zeuge aber, anstatt zu warnen. Wieso wird geschwiegen, Herr Prof. Schwappach?

     

    Antwort: Wer einen Einwand erhebt, kalkuliert immer auch das Risiko für sich selbst und wie unmittelbar dem Patienten Gefahr droht. Eine Infektion z. B. tritt nicht ad hoc ein, deshalb kann man sich einreden „Da wird schon nichts passieren“, wenn der Kollege sich die Hände nicht desinfiziert. Die Zeugen schweigen, um die Harmonie nicht zu gefährden, aus Sorge, den Kollegen bloßzustellen, weil sie nicht wissen, wie sie den Einwand auf gute Art vorbringen könnten oder weil sie die Erfahrung gemacht haben, dass es sowieso nichts bringt.