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  • · Fachbeitrag · Ethik

    Chefarzt vs. Geschäftsführung? Nutzen Sie ethische Argumente für eine verantwortungsvolle Medizin!

    von Prof. Dr. Dr. Karl-Heinz Wehkamp, Socium Forschungszentrum, Uni Bremen

    | Krankenhausgeschäftsführungen bedienen sich häufig der erschlagenden Logik von „Zahlen, Daten und Fakten“ („ZDF“), ihre Ausführungen erheben den Anspruch des Objektiven, ihre wirtschaftlichen Schlussfolgerungen erscheinen oft rational und zwingend. Medizinische Gegenargumente werden als sekundär abgetan, die Geschäftsführung verweist darauf, dass sie primär für die Wirtschaftlichkeit, nicht aber für die Medizin zuständig sei. Beantworten Sie solche Aussagen damit, dass die Geschäftsführung aber gleichwohl ethische Verantwortung trage und ihre Entscheidungen unmittelbar Auswirkungen auf die Versorgung von Patienten habe. Sie werden Gehör finden, denn keine Geschäftsführung kann offen unethisch handeln! |

    Ärztliche Bedenken verhallen oft wirkungslos

    Kennen Sie das? Die Geschäftsführung lädt die Chefärzte zu einer Konferenz ein. Sie sitzen mit ihren Kolleginnen und Kollegen im Kreis oder im Viereck an Tischen, die obligatorische Power-Point-Präsentation der Geschäftsführung wird abgespult, der Vorstand spricht und spricht, einige Chefarztkollegen verziehen gelegentlich die Augenbrauen, ansonsten hat man den Eindruck, dass die ärztlichen Sorgen und Bedenken in gelähmter Wirkungslosigkeit versinken.

     

    Ethische Kompetenz und ethische Argumente der ärztlichen Führungskräfte können Bewegung in die Diskussion bringen, da sie rein wirtschaftlichen Argumenten eine Ebene entgegensetzt, die auch von der Geschäftsführung schwer offen abgetan werden kann. Medizin ist tatsächlich keine Domäne einer kaufmännischen Geschäftsführung, Ethik hingegen wird gesellschaftlich von jeder Berufsgruppe erwartet, somit kann keine Geschäftsführung offen unethisch handeln. Haken Sie wie folgt ein: