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  • · Fachbeitrag · Aktuelle Studie

    Krankenhaus Rating Report 2021: Wirtschaftliche Lage hat sich 2019 erneut verschlechtert

    von Prof. Dr. Boris Augurzky, RWI ‒ Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung, Essen, rwi-essen.de

    | Nach dem positiven Nettoeffekt, bedingt durch die pandemiebedingten Ausgleichszahlungen (Beitrag online, Abruf-Nr. 46458918 ), könnte sich die Lage für die deutschen Krankenhäuser ab 2022 deutlich verschlechtern. Dies ist eines der Ergebnisse des 17. „Krankenhaus Rating Reports“, der im Rahmen des „Hauptstadtkongresses 2021 ‒ Medizin und Gesundheit“ vorgestellt wurde. Der Report wurde gemeinsam vom RWI ‒ Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung und der Institute for Healthcare Business GmbH (hcb) in Kooperation mit der Bank im Bistum Essen (BIB) und der Healthcare Information an Management Systems Society (HIMSS) erstellt. |

    Status quo: etwa jedes achte Krankenhaus im „roten Bereich“

    Im Jahr 2019 befanden sich 13 Prozent der Krankenhäuser im „roten Bereich“ einer erhöhten Insolvenzgefahr, 27 Prozent im „gelben“ und 60 Prozent im „grünen Bereich“ (2018 waren es noch 63 Prozent). Die Ertragslage hat sich 2019 ebenfalls leicht verschlechtert: 33 Prozent der Krankenhäuser schrieben auf Konzernebene einen Jahresverlust (2018: 31 Prozent). Im Jahr 2019 betrug das durchschnittliche Jahresergebnis 0,8 Prozent der Erlöse (2016: 2,2 Prozent)

     

    Erlössituation: Ausgleichszahlungen kompensieren Umsatzverlust temporär

    Ausschlaggebend für die schlechte wirtschaftliche Lage dürfte die seit 2017 anhaltende Stagnation der Leistungsmenge gewesen sein (vgl. Krankenhaus Rating Report 2019; CB 06/2019, Seite 11). Aufgrund der COVID-19-Pandemie sank im Jahr 2020 die stationäre Fallzahl zudem um dramatische 13 Prozent, in den ersten Monaten der Pandemie vorübergehend sogar um 30 Prozent. Im Jahr 2020 waren 2 Prozent aller Betten und 4 Prozent aller Intensivbetten durch COVID-19-Patienten belegt. Auch im Jahr 2021 dürfte die Ausnahmesituation mit deutlich geringerer Leistungsmenge als 2019 bestehen bleiben.