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  • 02.06.2009 | Personalmanagement

    Mitarbeiterjahresgespräche als Motivations- und Entwicklungsinstrument

    von Cornelia Harms-Schulze, CHS Personaltraining und -beratung, Bremen, www.chs-bremen.de

    In den letzten Ausgaben des „Chefärzte Brief“ haben wir uns bereits mit der aktiven Mitgestaltung bei der Einstellungspolitik durch den Chefarzt (Nr. 1/2009), den Elementen der gesunden Mitarbeiterkommunikation (Nr. 2/2009), den Verhaltensregeln für Gespräche mit Patienten und Mitarbeitern (Nr. 3/2009), erfolgreicher Mitarbeiterführung (Nr. 4/2009) und gezielter Personalentwicklung (Nr. 5/2009) befasst.  

    Mitarbeiterjahresgespräche können als eine gezielte und systematische Form von Personalentwicklung zur Leistungssteigerung in Kliniken beitragen. Sie können die Mitarbeiter motivieren - vorausgesetzt, sie werden verantwortlich geführt. Durch sie können im Arbeitsalltag häufig vernachlässigte regelmäßige Kommunikationsprozesse zwischen Chefarzt, Oberarzt und Assistenzarzt initiiert werden. Auf diese Weise finden Gespräche nicht nur dann statt, wenn etwas „schief gelaufen“ ist. Mitarbeiterjahresgespräche können Orientierung über strategische Planungen der eigenen Abteilung vermitteln und darüber, an welcher Stelle sich der Mitarbeiter darin wiederfindet und wie er sich einbringen kann.  

     

    Dafür braucht es - schon aus sozialhygienischen Gründen - ein für alle verbindliches Beurteilungssystem, in dem Defizite wie auch Stärken der Mitarbeiter besprochen werden, um gemeinsam Schritte zur Entwicklung des Mitarbeiters daraus abzuleiten.  

    Zwei Ansätze für Mitarbeiterjahresgespräche

    Grundsätzlich wird bei Mitarbeiterjahresgesprächen zwischen zwei Methoden zur Feststellung der Leistung und der Planung zukünftiger Vorhaben unterschieden: die Methode der Zielvereinbarungen und der merkmalorientierten Leistungsbewertung. Wenden wir uns erst dem zielorientierten Verfahren zur Mitarbeiterbeurteilung zu. Hier geht es darum, ganz individuell und auf den einzelnen Mitarbeiter bezogen dessen Leistungspotential einzuschätzen, seine Stärken festzustellen und optimal im Sinne des Unternehmens einzusetzen sowie seine Schwächen zu analysieren und Maßnahmen zu vereinbaren, um diese auszugleichen.  

    Beispiel für ein zielorientiertes Mitarbeitergespräch

    Als Grundlage für ein zielorientiertes Mitarbeiterjahresgespräch wird ein Formular erstellt, das der Mitarbeiter vor dem Gespräch ausfüllt und das zum Beispiel auszugsweise so aussehen könnte:

     

    Formular für ein zielorientiertes Mitarbeitergespräch

    A  

    Name:  

     

    Abteilung:  

     

    Zeitraum:  

     

    Name des Vorgesetzten:  

    B  

    Wie schätzen Sie - gemessen an den vereinbarten persönlichen und Team-Zielen
    des vergangenen Jahres - Ihre Leistung ein? (Als Grundlage kann ein entsprechender Anforderungskatalog dienen)  

     

    C  

    Stellungnahme des Vorgesetzten und Vereinbarungen:  

     

    Hervorragende Leistung:  

    Voll anforderungsgerechte Leistung:  

    Verbesserungsbedürftige Leistung:  

    D  

    Mit welchen Maßnahmen hat Ihr Vorgesetzter Sie unterstützt und was würde Ihnen in der Zukunft helfen?  

     

    E  

    Bemerkungen (Dieses Feld dient dazu, Unstimmigkeiten etc. festzuhalten)  

     

    F  

    Langfristige Ziele/Teilschritte/Aktionsplan  

     

    Unterschriften  

    Der Mitarbeiter schätzt sich „frei formuliert“ unter Zuhilfenahme des Anforderungskataloges und seiner Zielvereinbarungen aus dem Vorjahr ein. Das ausgefüllte Formular bekommt die Führungskraft. Es dient beiden als Grundlage für das Mitarbeitergespräch. Wichtig für den Verlauf des Gesprächs ist die Benennung konkreter Situationsbeispiele aus dem Arbeitsalltag. Je konkreter ein Beispiel ist, desto besser können Fehler aufgezeigt, Ursachen geklärt und zukünftige Maßnahmen formuliert werden.