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  • 01.01.2006 | Krankenhausprivatisierung

    Erste Uniklinik Deutschlands wird privatisiert

    Hessen wird als erstes Bundesland eine Universitätsklinik in private Trägerschaft überführen. Die Rhön-Klinikum AG bekam den Zuschlag für die Mitte des letzten Jahres fusionierten Kliniken Gießen/Marburg.  

    Die einzelnen Vertragselemente

    Ministerpräsident Roland Koch, Wissenschaftsminister Udo Corts und der Vorstandsvorsitzende der Rhön-Klinikum AG, Wolfgang Pföhler, einigten sich hierbei auf folgende Punkte:  

     

    Die Rhön-Klinikum AG wird 95 Prozent der Geschäftsanteile des Landes erwerben und zahlt dafür 112 Mio. Euro. Mit 100 Mio. Euro werde – so Roland Koch – das Land eine Stiftung zur zusätzlichen Förderung von Forschung und Lehre in Gießen und Marburg gründen, so dass der Verkaufserlös in die Region zurückfließe. Das Rhön-Klinikum verpflichte sich mit dem Erwerb zu Investitionen in Höhe von 367 Mio. Euro, davon 260 Mio. Euro in Neu- und Umbauten. 107 Mio. Euro werde das Unternehmen für ein internationales Zentrum für Partikeltherapie in Marburg oder Gießen zur Verfügung stellen.  

    Die Hintergründe

    Das Land Hessen konnte die nötigen Investitionen für die Uniklinik nicht mehr tragen. In Gießen ist seit Mitte der 90er Jahre nicht mehr investiert worden, so dass dort mittlerweile ein Investitionsstau in Höhe von 200 Mio. Euro entstanden ist.  

    Die Arbeitsplätze

    Die Rhön-Klinikum AG mit Sitz im unterfränkischen Bad Neustadt/Saale hat bisher etwa 21.000 Beschäftigte. Durch den Erwerb der Uniklinik Gießen/Marburg wird die Rhön AG damit der größte private Krankenhausbetreiber in Deutschland vor Helios und Asklepios, die sich ebenfalls um die Uniklinik beworben hatten. In den beiden Unikliniken gibt es derzeit etwa 9.500 Arbeitsplätze.