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  • 02.06.2009 | Krankenhausmanagement

    Wichtige Ergebnisse des „Krankenhaus Rating Report 2009“ im Überblick

    von Dr. Boris Augurzky, Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung (RWI), Essen

    Beim „Krankenhaus Rating Repot 2009“ handelt es sich um den fünften Report. Die Zahl der einbezogenen Krankenhäuser ist auf 832 gestiegen, so dass sich die Datenlage erneut verbessert hat.  

    2009 - ein gutes Jahr dank KHRG und Konjunkturpaket?

    Das Jahr 2008 dürfte eines der schlechtesten für Krankenhäuser gewesen sein - 2009 dagegen eines der besten werden. In diesem Jahr können die Krankenhäuser von den zusätzlichen Erlössteigerungen durch das Krankenhausfinanzierungsreformgesetz (KHRG) und zusätzliche Investitionsmittel aus dem Konjunkturpaket II profitieren. Allerdings dürften in 2010 die Folgen der Finanzkrise auch den Krankenhaussektor erreichen.  

    In diesem Jahr weniger Häuser im roten Bereich

    Während in 2006 und 2007 der Anteil der Krankenhäuser im roten Bereich - also mit erhöhter Insolvenzgefahr - noch bei 16 Prozent und die durchschnittliche Ausfallwahrscheinlichkeit bei 1,3 Prozent lag, gehen wir für 2008 von einem beträchtlichen Anstieg des roten Bereichs auf 27 Prozent aus. Für das laufende Jahr 2009 dagegen erwarten wir ein Sinken auf 15 Prozent. Ab 2010 dürfte es dann wieder eine Erhöhung geben. Langfristig werden die Kosten stärker zunehmen als die Erlöse, sodass ohne die Berücksichtigung von Produktivitätsfortschritten der Anteil der Häuser im roten Bereich bis zum Jahr 2020 auf 29 Prozent steigen könnte.  

    Welche Häuser sind besonders ausfallgefährdet?

    Von einem Ausfall besonders betroffen wären kleine und öffentlich-rechtliche Krankenhäuser. Auch Häuser mit einem hohen Basisfallwert und westdeutsche Häuser sind gefährdet. Ländliche Häuser sind hingegen nicht stärker gefährdet als städtische. Gleichzeitig ist zu erwarten, dass die Privatisierung und die Kettenbildung weiter voranschreitet. Dabei dürften nicht nur private Klinikketten an Bedeutung gewinnen, auch nicht-private Kliniken - vor allem im freigemeinnützigen Bereich - werden ihre Position ausbauen können.  

     

    Folgende Faktoren scheinen die Ausfallwahrscheinlichkeit zu reduzieren: ein derzeit noch hoher Basisfallwert, eine hohe Fokussierung des Leistungsangebots, ein großer Anteil pauschaler Fördermittel im Bundesland und ein junges Alter des Krankenhauses.  

    Ärztlicher Dienst zunehmend, Pflegepersonal abnehmend