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  • · Fachbeitrag · Anlageberatung

    Methodisch richtige Aktienbewertung ‒ ein mehrphasiges Modell

    von Prof. Dr. Peter Hoberg, Worms

    | Aktienempfehlungen sind mit großer Vorsicht zu genießen, weil sie nie sämtliche Einflussfaktoren berücksichtigen können. Niemand weiß sicher, wie sich die Umwelt und die Aktionen von Unternehmen (einschließlich die der Konkurrenz) entwickeln werden. Die Coronapandemie und der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine sind Beispiele, die viele Planungen zunichte gemacht haben. Um dieser Unsicherheit entgegenzuwirken, ist im ersten Schritt eine möglichst zuverlässige Datenprognose notwendig, auf die dann die Bewertung von Aktien aufsetzen kann. |

    1. Grundlagen der Bewertung einer Aktie

    Beim Kauf einer Aktie muss der Investor den sicheren Kaufpreis bezahlen und erhält dafür in den nächsten Jahren den unsicheren Rückzahlungsstrom (Dividende, eventuell Verkauf). Es kommt somit zu einem Tausch von Zahlungsströmen. Da die Rückflüsse nicht sicher sind und zudem später erfolgen, wird der Anleger nur zur Zahlung des Kaufpreises bereit sein, wenn er erwartet, dass die Rückflüsse deutlich höher als dieser liegen werden. Es sollten somit zwei Faktoren berücksichtigt werden: der Zeitraum, in dem der Anleger auf das Geld warten muss, und die Unsicherheit der Rückflüsse.

     

    Es sei zunächst unterstellt, dass der Rückfluss nach einem Jahr vollständig sicher ist, weil es sich z. B. um Staatspapiere mit kurzer Laufzeit handelt. Dieser Zinssatz ohne Risiko sei beispielsweise mit i = 2 % p. a. angenommen. Dann würde ein Betrag von 100 EUR0 heute innerhalb eines Jahres auf 102 EUR1 anwachsen. Die Schreibweise mit den Zeitindices in den Einheiten soll für eine höhere Klarheit sorgen (vgl. Hoberg [2018], S. 468 ff.). Aufgrund des Risikos, das sich aus der Unsicherheit der Rückflüsse herleitet, muss ein Risikoaufschlag vorgenommen werden, der drei Prozentpunkte betragen möge, sodass der Zinssatz 5 % beträgt. Im Durchschnitt muss die Aktie also mindestens eine Rendite von 5 % erbringen. Wenn die erwartete Rendite nicht höher liegt, wird die Aktie nicht gekauft.

                      

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