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  • 10.07.2009 | Unternehmensfinanzierung in der Krise

    Empfehlung an Ihre Mandanten: Liquidität sichern durch Innenfinanzierung

    von Martin Dieter Herke, Eltville

    Die Auswirkungen der Finanzmarktkrise sind längst an allen Ecken und Enden spürbar. Viele Unternehmen klagen über „massive Finanzierungsschwierigkeiten“, dies geht als Ergebnis einer Unternehmerbefragung im Zeitraum Januar bis März 2009 der KfW hervor. Die Finanzierungssituation der Unternehmen hat sich gegenüber dem Vorjahr nochmals deutlich verschlechtert. Noch scheuen sich die Experten von einer Kreditklemme zu sprechen, die Banken selbst gehen für die nahe Zukunft jedoch von einer weiteren Verschlechterung aus. Diese Entwicklung zwingt Unternehmen geradezu, sich mit dem Thema Selbstfinanzierung bzw. Innenfinanzierung zu beschäftigen.  

     

    Wenn die Banken keine oder nicht ausreichend Kredite zur Verfügung stellen, gilt es das im Unternehmen vorhandene Potenzial zu mobilisieren und zu nutzen. Sich ganz von Bankkrediten zu befreien, ist dabei in der Regel utopisch. Dennoch sollten alle Möglichkeiten des Unternehmens voll ausgeschöpft werden, die sich zur bankunabhängigen Finanzierung bieten. Denn gerade im Hinblick auf die Auswirkungen von Basel II und im Zusammenhang mit den Folgen der Finanzmarktkrise kommt einer erhöhten Eigenfinanzierung noch größere Bedeutung zu.  

     

    Vorteile einer Innenfinanzierung
    • Bei Selbstfinanzierung sind weder Zins- noch Tilgungszahlungen zu leisten.
    • Selbstfinanzierung bedarf keiner Kreditsicherheiten.
    • Das Unternehmen stärkt die Bonität und verbessert damit merklich die eigene Ratingnote.
    • Konditionen bei der Aufnahme von zusätzlichem Fremdkapital verbessern sich durch Selbstfinanzierung.
    • Die Finanzstruktur wird stabiler.
    • Die Eigenkapitalquote verbessert sich.
    • Der Bedarf an Fremdkapital verringert sich.
    • Der Unternehmer kann völlig frei über die Innenfinanzierungsmittel verfügen und unterliegt keinerlei Verwendungsbeschränkungen.
    • Die Durchführung beabsichtigter Investitionen liegt in der Hand des Unternehmens und nicht in der Bank.

    1. Finanzierung mit einbehaltenen Gewinnen

    Werden erwirtschaftete Gewinne nicht ausgeschüttet, sondern dem Unternehmen als Liquidität zugeführt, dann betreibt das Unternehmen schlicht und einfach Innen- oder Selbstfinanzierung. Natürlich kann Selbstfinanzierung nur dann funktionieren, wenn auch entsprechende Gewinne erwirtschaftet und auf ihre Entnahme verzichtet werden kann. Folgende Aspekte sind zu beachten:  

     

    • Dem Unternehmen fließen bereits während des Jahres Selbstfinanzierungsmittel zu. Diese Gelder werden im Regelfall sofort wieder im Unternehmen investiert.
    • Die investierten Mittel befinden sich entweder im Anlage- oder im Umlaufvermögen des Betriebes.
    • Wurde der erwirtschaftete Überschuss noch nicht wieder investiert, sollte dieser zur Reduzierung der Bankverbindlichkeiten genutzt werden.
    • Erst am Ende des Geschäftsjahres kann festgestellt werden, wie hoch der Gewinn war, der erwirtschaftet wurde. Erst in diesem Augenblick kann entschieden werden, ob und wie viel einbehalten oder ausgeschüttet werden soll.
    • Nicht zu vergessen sind die Steuern auf diese Gewinne.
    • Für die anfallenden Steuerzahlungen sollte unbedingt Liquiditätsvorsorge getroffen werden, damit diese später nicht durch Bankkredite finanziert werden müssen.

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