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  • 01.01.2006 | Unternehmensfinanzierung

    Bilanzanalyse und Kennzahlenbeeinflussung

    von WP StB und Dipl.-Kfm. Cornelius M. Henning, München

    Gegenstand der Bilanzanalyse ist unter anderem die Interpretation von Kennzahlen. Für das heutige Bankenrating (Basel II) stellen diese Informationen einen wesentlichen Bestandteil dar. Die Beeinflussung der Fremdfinanzierungskosten kann maßgeblich sein. Um in der Kreditvergabepraxis keine unangenehmen Überraschungen zu erleben, ist es empfehlenswert, sich bereits frühzeitig mit der Bilanzanalyse zu beschäftigen. Hierbei verfügt ein Unternehmen über eine große Anzahl an Handlungsmöglichkeiten zur Beeinflussung von Kennzahlen zu seinen Gunsten. Um welche Möglichkeiten es sich dabei handelt, zeigt der vorliegende Beitrag. 

    1. Ziele und Grenzen der Bilanzanalyse

    Die Bilanzanalyse bildet die Brücke zwischen Jahresabschluss und den jeweiligen Jahresabschlussadressaten. Dabei ist das vorherrschende Ziel, die an einem Unternehmen Interessierten in die Lage zu versetzten, die verdichteten Daten von Jahresabschluss und Lagebericht zu entkomprimieren, um zusätzliche Informationen über die wirtschaftliche Lage und Entwicklung des Unternehmens zu gewinnen. Zumeist dienen diese Daten als Basis für zukünftige oder als Kontrolle für vergangene Entscheidungen. Moderne Bilanzanalysemethoden auf der Basis multivarianter Diskriminanzanalysen sollen darüber hinaus helfen, „gesunde“ von „kranken“ Unternehmen zu unterscheiden. Doch besitzt diese Analyse auch ihre Grenzen. Auf Grund des Vergangenheitsbezuges der zu Grunde liegenden Jahresabschlussdaten kann die Bilanzanalyse lediglich eine zuverlässige Analyse der wirtschaftlichen Entwicklung bis zum Bilanzstichtag liefern. Ein Transfer der zurückliegenden Entwicklung in die Zukunft ist nur dann zulässig, wenn davon auszugehen ist, dass sämtliche Rahmenbedingungen konstant sind und die Unternehmenspolitik unverändert fortgeführt wird. Da dies in der Realität kaum möglich erscheint, kommen den Erkenntnissen der Bilanzanalyse für die Zukunft lediglich Indizwirkungen zu. Durch die Dominanz des Vorsichtsprinzips in den deutschen Rechnungslegungsvorschriften und die Möglichkeit der bilanzierenden Unternehmen, durch bewusste bilanzpolitische Maßnahmen antizipativ Kennzahlen beeinflussen zu können, kann die Bilanzanalyse ggf. zu einem verzerrten Abbild der Realität führen. 

    2. Grundlagen der Bilanzanalyse

    Unter Bilanzanalyse versteht man Methoden der Informationsauswertung, mit deren Hilfe aus den Daten von Jahresabschluss und Lagebericht zusätzliche Erkenntnisse über die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage eines Unternehmens gewonnen werden sollen. In der Literatur existieren keine standardisierten und verbindlichen Regeln zur Durchführung von Bilanzanalysen. Die Vorgehensweise hängt im Einzelfall von dem individuellen Schwerpunkt des Analysten ab. 

     

    2.1 Aufbau und Struktur der Bilanzanalyse

    Die in der Praxis im Regelfall vorzufindenden Ablaufschritte einer Bilanzanalyse lassen sich wie folgt visualisieren: 

     

     

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