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  • 01.12.2006 | Arbeitszeitkonten

    Mehr Flexibilisierung durch Arbeitszeitkontenmodelle

    von Dipl.-Wirt.-Mediator Thomas Uppenbrink, Hagen

    Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind für die mittelständischen Unternehmen in Deutschland nach wie vor außerordentlich schwierig. Gefragt sind deshalb Möglichkeiten zur Kostenreduktion bei gleichzeitiger Flexibilisierung, um auf Auftragsschwankungen und dem folgend wechselnden Personalbedarf flexibel reagieren zu können. Die großen Konzerne machen es bereits vor und auch der große Mittelstand ist darauf eingestiegen. Aber auch die mittleren und kleinen Betriebe gehen dazu über, sich von den starren Arbeitszeiten zu lösen. Dabei liegen die Vorteile auf der Hand. Überstunden werden weitgehend vermieden bzw. reduziert und zugleich können Schwankungen im Geschäftsbereich ausgeglichen werden. Die Mehrzahl der Erwerbstätigen in Deutschland arbeitet heute daher bereits flexibel, d.h., sie haben keinen festen Beginn und kein festes Ende der Arbeitszeit. Inwieweit ein solches Modell auch als Sanierungsmöglichkeit genutzt werden kann, wird nachfolgend erläutert. 

    1. Arbeitszeitkonten und wie sie funktionieren

    Unter den variablen Arbeitszeitmodellen nehmen die Arbeitszeitkonten eine besondere Position ein. 26 v.H. der Erwerbstätigen verfügen über ein Arbeitszeitkonto, das den langfristigen Ausgleich von Zeitguthaben, stunden-, tage- oder wochenweise, durch Freizeit ermöglicht. Diese Arbeitszeitkonten ersetzen die starre und gleichmäßig über die Arbeitswoche verteilte Vertragsarbeitszeit und bieten sowohl dem Arbeitnehmer wie auch dem Arbeitgeber die Möglichkeit, die individuelle Arbeitszeit flexibel zu gestalten. So wird im Arbeitszeitkontenmodell für jeden Mitarbeiter ein persönliches Zeitkonto geführt. Hierauf werden tagesbezogene Abweichungen zwischen der vereinbarten und der tatsächlich geleisteten Arbeitszeit saldiert. Im festgelegten Umfang können durch Arbeitszeitkonten Zeitguthaben und Zeitschulden gebildet werden, die innerhalb eines festgelegten Zeitraums ausgeglichen werden müssen. Die Möglichkeiten, die tägliche, wöchentliche und monatliche Arbeitszeit zu variieren, werden somit durch Arbeitszeitkonten erheblich ausgeweitet. Dies führt sowohl auf Arbeitgeber- als auch auf Arbeitnehmerseite zu erheblichen Vorteilen.  

     

    Ab welcher Betriebsgröße aber lohnt sich der Aufwand, Arbeitszeitkonten einzurichten? Arbeitszeitkonten spielen je nach Betriebsgröße eine unterschiedliche Rolle. In kleinen Betrieben werden sie in weitaus geringerem Maße eingeführt als in Mittel- und Großbetrieben. Über ein Arbeitszeitkonto verfügten im April 2001 im früheren Bundesgebiet in Betrieben mit:  

     

    50 und mehr Beschäftigten  

    41 v.H. der Erwerbstätigen  

    weniger als 50 und mehr als 20 Beschäftigten  

    22 v.H. der Erwerbstätigen  

    bis zu 10 Beschäftigten  

    8 v.H. der Erwerbstätigen  

     

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