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  • 05.07.2010 | Leserforum

    Gibt es Formeln für die Berechnung der Wertminderung?

    Eine Leserin fragt: „Wir achten immer darauf, dass der Kunde eine ihm zustehende Wertminderung auch erhält. Manchmal allerdings kommt uns merkwürdig vor, welche Wertminderungsbeträge dabei herauskommen. Das gilt insbesondere, wenn der Gutachter von der Versicherung kam, weil der Kunde dort angerufen hatte, bevor er zu uns kam. Gibt es eine Formel, mit der wir den jeweiligen Wertminderungsansatz des Sachverständigen kontrollieren können?“  

    Was ist die „Wertminderung“?

    Die Wertminderung spiegelt den Betrag wieder, um den der typische Gebrauchtwagenkäufer den Preis drücken würde, wenn der Wagen nach der Reparatur alsbald unter Offenbarung des Schadens verkauft werden sollte. Der BGH hat das zuletzt wie folgt formuliert (Urteil vom 23.11.2004, Az: VI ZR 357/03, Abruf-Nr. 050015):  

     

    Definition des BGH

    „Nach ständiger Rechtsprechung des Senats handelt es sich beim merkantilen Minderwert um eine Minderung des Verkaufswerts, die trotz völliger und ordnungsgemäßer Instandsetzung eines bei einem Unfall erheblich beschädigten Kraftfahrzeuges allein deshalb verbleibt, weil bei einem großen Teil des Publikums, vor allem wegen des Verdachts verborgen gebliebener Schäden, eine den Preis beeinflussende Abneigung gegen den Erwerb unfallbeschädigter Kraftfahrzeuge besteht. Diese Wertdifferenz stellt einen unmittelbaren Sachschaden dar.“  

     

    Eine so verstandene Wertminderung kann man nicht berechnen. Man kann sie nur mit Sachverstand und guten Marktkenntnissen ermitteln. Am Ende ähnelt das schon einem „Blick in die Glaskugel“.  

    Rechenansätze der Sachverständigen

    Um zu gewissen Vereinheitlichungen zu kommen, haben die Sachverständigen schon vor Jahrzehnten Rechenansätze entwickelt und in Formeln gefasst. Diese beruhen auf der Relation vom Wert des Fahrzeugs zu den Reparaturkosten. Diese werden wiederum im Hinblick auf den Anteil der Lohnkosten zu den Teilekosten ins Verhältnis gesetzt, das Ganze garniert mit Korrekturfaktoren hinsichtlich der Marktgängigkeit und ähnlicher Dinge.