· Fachbeitrag · Weibliche UnternehmensnachfolgeKulturell verankerte Geschlechter-stereotypen hemmen viele Gründerinnen„Die Forschung zeigt, dass es vor allem kulturell verankerte Geschlechterstereotypen sind, die diese unterschiedlichen Präferenzen zum Gründen hervorrufen. So führt eine stereotype und risikoaverse Erziehung von Mädchen bereits zu unterschiedlichen Bildungsverläufen und unterschiedlichen Einschätzungen der eigenen Fähigkeiten. Langfristig angelegte Maßnahmen sind erforderlich, um hier eine Änderung hervorzurufen. Dazu gehören die erhöhte Sensibilisierung für Geschlechterstereotypen bei Eltern und Lehrkräften, die Entwicklung positiver weiblicher Rollenvorbilder oder eine feste Verankerung von Entrepreneurship Education in Lehrplänen. Auch die familiäre Arbeitsteilung folgt nach wie vor traditionellen Rollenbildern und führt zur Doppelbelastung von Gründerinnen. Hier sind institutionell angelegte Hemmnisse kritisch zu prüfen, bspw. bei Betreuungsangeboten, Elterngeld oder Ehegattensplitting. (…) Um mehr Frauen in die VC-Branche zu bringen, scheinen Unterstützungs- und Vernetzungsprogramme wichtige Ansatzpunkte sein. (…) Aus volkswirtschaftlicher Sicht ist es sinnvoll, nicht nur die Beteiligung von Frauen an Gründungsprojekten auszuweiten, sondern auch die wirtschaftliche Bedeutung frauengeführter Unternehmen in der Gesamtwirtschaft zu erhöhen.“
Chancen und Herausforderungen von „Nachfolgerinnen in Familienunternehmen“
von Markus Schaible, www.schaible-consult.de, Frankfurt und Karlsruhe
| Familiengeführte Unternehmen bilden das Fundament der deutschen Wirtschaft, und ihr dauerhafter Erfolg ist maßgeblich von einer effizienten Nachfolgeregelung abhängig. Das Potenzial von Frauen als Führungskräfte in diesen Unternehmen ist bei weitem noch nicht voll entfaltet. Bereits heute tragen weibliche Nachfolger erheblich zur Stabilität und zum Fortbestand von Familienbetrieben bei, die als Garant für den Wohlstand in Deutschland fungieren. Durch geeignete Rahmenbedingungen lässt sich das Potenzial dieser Nachfolgerinnen weiter erschließen. |
1. Studien zum Thema „weibliches Unternehmertum“
Im Januar 2024 ist die Studie der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit („FNF“) „Nachfolgerinnen in Familienunternehmen: Untersuchung zu den Chancen und Herausforderungen für Nachfolgerinnen in Familienunternehmen“ (www.iww.de/s14322) erschienen. Erstellt wurde sie durch das Institut für Familienunternehmen und Mittelstand der WHU ‒ Otto Beisheim School of Management („WHU“). Die Studie teilt sich in die beiden Komponenten der Auswertung der bestehenden Literatur zum Thema und Interviews mit Nachfolgerinnen, um aus deren Erfahrungen Chancen und Herausforderungen abzuleiten.
Bereits im November 2022 hat die KfW eine Studie zum Thema „Female Entrepreneurship“ (www.iww.de/s14323) veröffentlicht. Diese befasst sich entsprechend dem Untertitel mit der „Mobilisierung von Gründerinnen (als) eine wirtschaftliche Chance und gesellschaftliche Aufgabe“.
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